Kahlschlag bei Intel

Chiphersteller Intel bestätigte letzten Dienstag seine Vernichtungspläne für 10‘500 Jobs. Der Kahlschlag wird auch Intel Schweiz den Garaus machen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/15

     

Der weltgrösste Chipkonzern Intel wird im kommenden Jahr 10‘500 oder jede zehnte Stelle abbauen. Anlass für die Vernichtung tausender Arbeitsplätze ist der massive Gewinn­einbruch um 56 Prozent im zweiten Quartal und die grosse Konkurrenz durch den Rivalen AMD.
Entlassungen soll es vor allem im Management, im Marketing und im Bereich Informationstechnik geben. Die Gesamtzahl der wegrationalisierten Jobs umfasst auch rund 1000 Managerposten. Die Betroffenen wurden bereits im Juli entlassen.

Abfindungen in Millionenhöhe

Intel wurde in letzter Zeit immer mehr durch seinen Verfolger AMD bedrängt. Zuletzt haben sich die beiden Unternehmen mit enormen Preissenkungen zu überflügeln versucht. Bei Intel läuft derzeit die Markteinführung der neuen Core-2-Duo-Prozessoren, weshalb die älteren Chips mit grossen Preisnachlässen auf den Markt geworfen werden.
Die nun angekündigten Restrukturierungen sollen helfen, den sinkenden Gewinnen entgegenzutreten und wieder Marktanteile zurückzugewinnen. Doch zuerst kommen auf Intel Abfindungskosten in Höhe von 200 Millionen Dollar zu. Erste Abfindungen soll es in Malaysia geben. Hier werden bis zu 2000 der dortigen 10‘000 Stellen gestrichen. Den Mitarbeitern wurde angeboten, freiwillig das Unternehmen zu verlassen.

Schweizer Chef Hagger geht

Aus sicherer Intel-interner Quelle hat IT Reseller erfahren, dass Martin Hagger (Bild), Leiter von Intel Schweiz, das Unternehmen verlassen wird. Von Hagger selbst, der im Sommer 2004 den Posten als Country Manager Schweiz/Österreich übernahm, war keine Stellungnahme zu bekommen. «Wir werden in der Schweiz Veränderungen vornehmen. Wie diese genau aussehen werden, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen», sagte Pressesprecher Hans-Jürgen Werner gegenüber IT Reseller. Gerüchten zufolge soll Intel Schweiz aufgelöst und Intel Italien untergeordnet werden. Werner äusserte sich nicht direkt zu diesen Gerüchten, deutete aber durch die Blume an, dass es in diese Richtung gehen könnte. (sk)


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