Natürlich interessiert in diesem Zusammenhang auch die Meinung der anderen Seite: Die der klassischen IT-Händler, die sich auf das Geschäft mit CE-Produkten eingelassen haben. So leicht will man das Geschäft mit dem digitalen Heim auch hier nicht aus der Hand geben, verspricht die Zukunft doch auch gute Chancen für das eigene Business. So sieht es zumindest ein Grossteil der IT-Händler, die an einer Blitzumfrage von IT Reseller teilgenommen haben.
Wie die CE-Händler, so sehen auch die eigentlichen IT-Spezialisten im Zusammenwachsen der beiden Branchen eine Möglichkeit, das eigene Angebot auszubauen und so den Umsatz zu erhöhen.
In einem Punkt sind sie aber anderer Ansicht als die CE-Profis. Die Zukunft im Kampf um das Digitale Heim, sagt eine Mehrheit, gehöre dem klassischen IT-Handel. So ganz sicher ist man sich dabei jedoch nicht. «Eher dem IT-Handel», heisst es zum Teil zurückhaltend in den Antworten derer, die auf den IT-Handel tippen. Die CE-Händler sind sich ihrer Sache da sicherer und rufen sich selbstbewusst zum Sieger aus.
Die Kunden von morgen
Doch mit guten Argumenten, wieso man bessere Chancen habe, können auch die IT-Vertreter aufwarten. «IT-Firmen, allen voran
Samsung und LG verfügen über interessante Mainstream-Produkte wie Handys und MP3-Player, welche vor allem von der jungen Generation benutzt werden. Dies hilft dem Brandbuilding sehr stark, und somit ist dann der Kauf eines Fernsehers oder einer Digitalkamera dieser Hersteller für den Endkunden eine logische Folge. Der Kunde von morgen ist die Jugend von heute», argumentiert zum Beispiel Bero Kaelin vom Distributor
Actebis. Dimitrios Diamantis, Geschäftsführer von JTC Computer, setzt seine Hoffnung mehr in die technischen Fähigkeiten der IT-Spezialisten: «CE entwickelt sich in Richtung IT und nicht umgekehrt. Technische Komplexität unterstützt den IT-Handel mehr als den CE-Handel.»
Was auch oft als Argument gegen die CE-Händler ins Feld geführt wird, ist die unterschiedliche Margensituation der beiden Branchen. Die IT-Händler seien es sich bereits gewohnt, mit schmalen Margen zu arbeiten; wenn sich die CE-Händler nicht darauf einstellen würden, könnten ihnen die Felle davonschwimmen.
Wer schlussendlich wirklich die Nase vorn haben wird, kann nur die Zukunft zeigen wenn überhaupt. Denn vielleicht wird man bald schon vergessen haben, aus welcher Branche welcher Händler einst ursprünglich kam. (slz)