Wie viele Softwarespezialisten sich in der Schweiz mit Java befassen, ist schwer zu schätzen. Geht man von 35’000 Entwicklern aus, dürfte sich etwa die Hälfte davon auch mit Open Source und Java befassen. Weltweit arbeiten laut Sun rund fünf Millionen mit der Java-Plattform. Rund 15’000 davon pilgern jeweils zu den Java-One-Konferenzen in San Francisco und Tokio. Die europäischen Treffen hatten dagegen bisher eher regionale Ausstrahlung. Mit der Jazoon in Zürich soll sich das ab nächstem Jahr ändern.
Jürg Eberhard, CEO der für die Konferenzorganisation verantwortlichen Firma Keynod, möchte Zürich zu einem internationalen Treffpunkt der Java Community machen: «Die Stadt gilt als einer der wichtigsten Plätze der europäischen Computer-Wissenschaften. Die Hochschulen haben einen ausgezeichneten Ruf. Zudem bietet Zürich auch die Infrastuktur für ein attraktives Rahmenprogramm.»
Sun, Netcetera, cR Kommunikation
Keynod wurde im Mai dieses Jahres von Sun,
Netcetera und der PR-Agentur cR Kommunikation gegründet. Eberhard: «Zurzeit ist die Jazoon 07 unsere Hauptaufgabe. Ich will aber nicht ausschliessen, dass wir später auch andere Aktivitäten entwickeln werden.»
Im Zentrum der Veranstaltung wird die Konferenz stehen. Sie soll von der Entwicklung bis zu operativen Environments das gesamte Java-Spektrum abdecken und Embedded Systems und Smartcards ebenso umfassen wie Server-Applikationen, Spiele und Business-Anwendungen. Die darum herum gruppierte Ausstellung wird sich auf die Konferenzthemen ausrichten, wie Eberhard erklärt. «Aber im Zentrum stehen die Konferenz und die Begegnung mit den Java-Spezialisten. Das ist auch der Grund, weshalb wir die Jazoon nicht in der Messe Zürich, sondern im Hallenstadion durchführen, das für unsere Zwecke die besseren Voraussetzungen bietet.»
Software-Spezialisten
Im Gegensatz zu den üblichen Schweizer IT-Veranstaltungen richtet sich die Jazoon 07 erklärtermassen weniger an ein Business-Publikum, als an Techniker und Softwarespezialisten. Da die Java- und Open-Source-Communities jedoch besser über das Internet verlinkt sind als irgendwer sonst, stellt sich allerdings die Frage, ob eine solche Veranstaltung bei den allgemein sinkenden Besucherzahlen von IT-Messen noch Sinn macht. Eberhard ist davon überzeugt: «Auch wer intensiven Online-Kontakt pflegt, braucht hie und da den physischen Kontakt. Zudem erwarten wir nicht nur Programmierer im engeren Sinne. Unser Zielpublikum umfasst auch Software-Architekten und Entwicklungsleiter von Unternehmen. Ihnen bietet der Kongress die Möglichkeit, sich in nur vier Tagen mit den neuesten Entwicklungen vertraut zu machen.» Und er fügt hinzu: «Zugegeben, IT-Messen boomen zwar nicht, aber ihre Zahl hat auch nicht abgenommen. Und die Reisehemmungen nach 2001 scheinen etwas zurück gegangen zu sein. Wir sind daher optimistisch und erwarten rund 2000 Besucher aus der Schweiz und dem Rest der Welt.» Der «Call for Papers» startet Ende dieses Monats. (fis)
Die Jazoon 07
24. 6. 2007: Halbtägige Pre-Konferenzen mit Tutorial-Programm
25. 6. bis 28. 6. 2007: Fachkonferenz und Ausstellung für Plattformen, Tools und Weiterbildungsangebote