Systems sucht Weg zur Erfolgsstrasse

Im Vorfeld der diesjährigen IT-Messe in München zeigen sich die Veranstalter zuversichtlich, die Trendwende geschafft zu haben. Am meisten geschraubt wurde an Konzept und Themen. Ob es genützt hat, wird man bald wissen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/18

     

Nach deprimierendem Aussteller- und Besucherschwund in den vergangenen Jahren präsentiert sich die Systems mit einem modifizierten Konzept und neuen Themen. So sortieren sich die nun endlich in einer durchgehenden Reihe angeordneten Hallen zwar nach den bewährten Schwerpunkten «Software, Systems & Integration» (Hallen A1 bis A3), «IT-Security» (Halle A4), «Communications & Networking» (Halle A5) und «Office & Peripheral Technology» (Halle A6). Neu hinzugekommen ist jedoch der Bereich «Digital Media & Technology» (ebenfalls in Halle A6), von dem sich die Messeleitung Impulse erhofft.
Hier soll es um kommerzielle Anwendungen in Visualisierung, Vertrieb und Marketing gehen. Auf den ersten Blick etwas exotisch dagegen wirkt der ebenfalls neu hinzugekommene Schwerpunkt Navigationssysteme und Telematik.

Ausstellerzahlen im Aufwind

Weitere Ausstellungsschwerpunkte widmen sich der zukunftsträchtigen RFID-Technologie sowie erstmals in konzentrierter Form Lösungen für Personalmanagement und Personalentwicklung. Natürlich fehlt auch das «Forum Mittelstand» nicht, ebenso­wenig die Foren zu ERP/CRM, DMS, IT-Security und Education. Im angegliederten Kongresszentrum finden begleitend die Communication World (Mobiltelefonie- und Netzwerklösungen), die Know Tech (Wissensmanagement), die Perspektive Open Source und die Mobile Content Days statt.
Nach Auskunft der Messeleitung liegt das Wachstum bei der Zahl der angemeldeten Aussteller «bereits deutlich im zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahreswert». Die Anzahl der austellenden Firmen aus dem Ausland habe sich fast verdoppelt, Firmen wie etwa IBM oder Siemens sollen ihre Ausstellungsflächen zudem deutlich vergrössert haben. Messe-Geschäftsführer Klaus Dittrich gibt sich zuversichtlich: «Ich bin überzeugt, dass der Turnaround geschafft ist und sich die Systems auf stabilem Wachstumskurs befindet.»

Aussteller aus der Schweiz

Zu den Ausstellern aus der Schweiz gehört unter anderem Postini, ein nach eigenen Angaben weltweit führender Anbieter von On-Demand-­Lösungen für integriertes Message Management. Der kleine Stand in der IT-Security Area in Halle 4 (Stand 502.a) zeigt auf rund 20 Quadratmetern laut Regional Sales Director Kai Gutzeit «Services zur Überprüfung, Archivierung, Verschlüsselung und Kontinuität von E-Mail- und Instant-Messaging-Nachrichten». Managed Services und On-Demand-Lösungen seien ein echtes Trendthema, wie auch die neueste Gartner-Studie zum Thema E-Mail-Sicherheit bestätige, meint Gutzeit. Postini ist zum ersten Mal auf der Systems. «Da es die einzige Messe in der DACH-Region ist, auf der wir dieses Jahr ausstellen, ist sie von grosser Bedeutung für uns.» Man erwarte «viele gute Kontakte und Gespräche mit bestehenden und zukünftigen Kunden und Partnern».
Ähnlich sieht es Christine Mühlebach, Marketing-Verantwortliche der Consultinform AG in Uitikon: «Neben der Orbit-iEX ist die Systems für uns die zweitwichtigste Messe, an welcher wir als Aussteller teilnehmen. Sie bietet uns eine gute Möglichkeit zur Neukundengenerierung im süddeutschen Raum.» Der Anbieter von Standardsoftware für betriebswirtschaftliche Aufgabenstellungen (Halle A1, Stand 402) zeigt auf 12 Quadratmetern seine Produkte aus den Bereichen Controlling, Abrechnung oder Aufgabenverwaltung und hofft auf mindestens fünf Gespräche pro Tag mit Entscheidern, «die in oder kurz vor einer Evaluation stehen».
In der Vergangenheit lag die Zahl der Kontakte aber «meistens unter den Erwartungen», sagt Mühlebach. Dennoch wolle man auch 2007 wiederkommen: «Für uns ist und bleibt die Systems eine gute Plattform, sich als Schweizer Unternehmen zu präsentieren. Besser als an der Cebit, da ­diese international ausgerichtet ist und wir ausschliesslich im deutschsprachigen Raum tätig sind.»

Bei Mutter untergeschlüpft

Bei der deutschen Mutter SoftM untergeschlüpft ist Solitas Informatik aus Buchs (Halle A3, Stand 455), ­Anbieter von Enterprise-Content-­Management-Lösungen für IBM iSeries Server (Windows und Linux). Deren neuer Geschäftsführer Roland Böhme schaut auf der Systems nach möglichen Kunden aus Italien und Osteuropa. Er erinnert sich gern an das vergangene Jahr: «Nach der Übernahme von Solitas durch SoftM im Sommer 2005 bestand auf der Systems Gelegenheit, zahlreiche Partner und Kunden zu treffen und die Strategie der Solitas AG darzulegen. Zahlreiche Leads konnten generiert werden.»
Die Profilsuche der Systems geht weiter. Am Erfolg oder Misserfolg der mitunter etwas bemüht erscheinenden Positionierungs- und Abgrenzungsversuche ist aber letztlich auch die allgemeine Konjunktur beteiligt. (rb)

Systems 2006

23. bis 27. Oktober 2006
Ort: Neue Messe München (Riem)
Öffnungszeiten: 9.00 bis 18.00 Uhr
Tagesticket: 35 Euro
Informationen: www.systems.de


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