Am Wochenende des 18. und 19. Mai lud
Oracle Journalisten aus aller Welt zum Business-Intelligence-Briefing (BI) nach Valencia ein. Die Zusammensetzung aus rund zwei Stunden Vortrag und «weiteren Interviews» an Bord der Zuschauerjacht des «America’s Cup»-Herausforderers «BMW Oracle Racing» versprach einiges.
In Sachen BI befindet sich der Softwareriese, der in diesem Jahr seinen dreissigsten Geburtstag feiern kann, in der Offensive: Allein in den letzten drei Jahren kaufte Oracle 30 Firmen für insgesamt rund 20 Mrd. Dollar und verdoppelte damit den Umsatz auf rund 18 Mrd. Dollar. Längst nicht genug, wenn es nach Oracle-Gründer Larry Ellison geht: Wie er in einem Interview in «Euro am Sonntag» verriet, will er Oracle zu einer 30-Milliarden-Dollar-Firma machen.
Im Cup flop, im Business top
n geschäftlicher Hinsicht ist Ellison zwar im Vorwärtsgang, was den «America’s Cup» angeht, wurde er vom Überraschungsteam «Luna Rossa» in die Deffensive gedrängt: Mit 3:1 lagen die Italiener vor dem Rennen am Samstag, dem 19. Mai, in Front. Noch zwei Niederlagen und BMW
Oracle würden das Valencia-Abenteuer frühzeitig abbrechen müssen. Noch glaubten die anwesenden Oracle-Leute fest an den Sieg: Mit einem Budget von über 120 Mio. Euro und einigen der weltbesten Segler kann man eigentlich nicht verlieren.
BI oft noch im Backoffice
«BI ist heute für viele Firmen der wichtigste Investitionsmarkt», beschreibt David Pryor,
Oracle Vice President BI Solutions, die aussichtsreiche Situation. In Sachen BI-Tools sei Oracle zwar noch etwas schwach auf der Brust, dank der jüngsten Käufe (z. B. Hyperion) befinde man sich aber auf Kurs.
«BI ist heute oft nur im Backoffice anzutreffen und nicht dort, wo die Leute arbeiten und mit den Kunden Kontakt haben. Am Ende wird aber genau dort der Mehrwert generiert», so Pryor. Im Geschäft mit Customer-Relationship-Management-Software (CRM) sieht man sich bei Oracle gegenüber dem ERP-Pionier und Hauptkonkurrenten
SAP klar in Front.
Im fünften Rennen gegen Luna Rossa hinkte das BMW-Oracle-Team hingegen hinterher: Bereits vor dem Start, im Sichtfeld von Ellisons 138-Meter-Jacht «Rising Sun», kassierten die Amerikaner zwei Strafen, die in je einer 360-Grad-Wendung abzuarbeiten waren. Oracle velor das Rennen deutlich, und auch am nächsten Tag zeigten die Italiener keine Schwäche: Ellisons Team war raus. (mag)