Hybris wächst und sucht neue Partner

Die Softwarefirma Hybris feiert grosse Erfolge und wächst schneller, als dass neue Partner gefunden werden können. Diesen winkt ein lukratives Geschäft.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/21

     

Dass man nicht zwangsläufig gross sein muss, um erfolgreich zu sein, zeigt sich einmal mehr am Beispiel des Product-Information-Management (PIM)-Spezialisten Hybris. Die Schweizer Firma mit Sitz in Rotkreuz wächst rasant. Das Unternehmen wurde 1997 in München gegründet und beschäftigt heute rund 50 Angestellte.
Zu Beginn konzentrierte sich das Unternehmen auf die Bereitstellung von Software für Online-Shops. «Damals waren wir ein einfacher Low-End E-Commerce-Anbieter», sagt Hybris-CEO Ariel Lüdi. Ins PIM-Geschäft stieg Hybris einige Jahre später auf Drängen seines Kunden Bechtle ein. «Bechtle-Chef Ralf Klenk wollte ein Backend-System zum Verwalten der Produktdaten», so Lüdi gegenüber IT Reseller. Daher entwickelte Hybris ei­ne Plattform, mit der das Produktmanagement grösstenteils automatisch. abgewickelt werden kann.

Der einzige Komplettanbieter

Heute liefert Hybris Softwarelösungen für das Management von Produkt­informationen und Katalogdaten ­sowie für nachgelagerte Anwendungen wie E-Commerce (Online-Shop), ­E-Procurement (Auftragsabwicklung), Katalog-Management und Demand-Chain-Management. Die Produktdaten werden direkt aus Herstellerpublikationen wie beispielsweise Datenblättern eingelesen und in einer zentralen Datenbank erfasst. Von dort lassen sie sich über verschiedene ­Kanäle wie beispielsweise einen ­Online-Shop, E-Kataloge oder Printmedien publizieren.
Der Erfolg gibt Hybris recht: Heute macht das Unternehmen rund 12 Millionen Euro Umsatz und kann jährliche Wachstumsraten von zwischen 50 und 70 Prozent vorweisen. «Unser Vorteil besteht darin, dass wir im Gegensatz zu unserer Konkurrenz ein Komplettpaket anbieten können», ist Lüdi überzeugt. Andere Anbieter konzentrieren sich nur auf einzelne Aspekte. Die einen seien nur im E-Commerce-Geschäft tätig, während andere reine PIM-Anbieter sind.
Diese Komplettheit und die Ausbaufähigkeit des Produkts überzeugen immer mehr Firmen. Bereits jetzt kann Hybris eine beeindruckende Kundenliste vorweisen. Dazu gehören beispielsweise Puma, Nokia, Neckermann, Virgin Megastores, Opel und Henkel. Diese Liste liesse sich mit ebenso bekannten Namen noch eine Weile fortsetzen.
Um an der Erfolgsgeschichte weiterschreiben zu können, expandiert Hybris auch geografisch. «Während wir vor drei Jahren noch 100 Prozent unseres Umsatzes in der Schweiz, Deutschland und Österreich machten, sind es heute nur noch 40 Prozent», sagt Lüdi. Mittlerweile ist Hybris auch in den Beneluxländern und Grossbritannien vertreten, die nächsten Ziele sind Schweden und die USA. Später sollen über Value Added Distributoren auch Spanien und Frankreich erschlossen werden.

Ein lukratives Geschäft für Partner

Um das weitere Wachstum zu stemmen, ist Hybris auf neue Partner angewiesen – und dies in allen Ländern. «Unsere momentanen Partner sind so sehr mit Aufträgen eingedeckt, dass sie zum Teil für weitere Projekte schlicht keine Kapazitäten frei haben», erklärt Lüdi sein Luxusproblem. Gesucht sind deshalb Firmen, die fähig sind, Projekte zu leiten und über ausgewiesene Java-Kenntnisse verfügen. Hybris unterstützt die Partner sowohl im Vertrieb wie auch bei der Abwicklung der ersten Aufträge.
Da es sich nicht um ein fertiges Produkt handle, sondern dieses individuell auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten werde, verspricht Lüdi seinen Partnern ein lukratives Geschäft. «Das Verhältnis von Lizenz- und Projektumsatz bewegt sich je nach Kunde im Verhältnis 1:1 bis 1:5.»
Lüdi ist überzeugt, dass sich insbesondere die Tatsache, dass Hybris zu mehr als 50 Prozent im Besitz der Mitarbeiter befinde, wesentlich zum raschen Wachstum beiträgt. Das Ziel sei es gar, irgendwann 100 Prozent der Anteile zu besitzen. «Wenn eine Publikumsgesellschaft ins Ausland expandieren will, nimmt die Vorbereitung extrem viel Zeit in Anspruch», so Lüdi. «Wir gehen nach Feierabend was trinken und entscheiden dann, ob wir es wagen wollen.» (mag)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER