IBM gibt sich jetzt KMU-freundlich

Über Partner will IBM-Länderchef Daniel Rüthemann mehr KMU gewinnen. Den Schlüssel dazu sieht er in Shared-Services, die alle Daten schützen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2009/04

     

Den Markt der kleinen und mittleren Unternehmen plant IBM in diesem Jahr erneut als einen von drei Schwerpunkten zu adressieren. «Die Angebote im Bereich SOA und speziell Software-as-a-Service sind bereit für den KMU-Markt, weil das Know-how heute breiter verfügbar ist als noch vor zwei Jahren», sagt IBM-Schweiz-Chef Daniel Rüthemann. Mit den Partnern und derzeit rund 100 eigenen Beratern will IBM die KMU in ausgesuchten Fokusindustrien für sich gewinnen, um deren IT-Architektur zu modernisieren. «In der Schweiz können dies die Bereiche Gesundheit, Luxuswaren oder Energie sein», so Rüthemann.


Dazu suche man Service-Anbieter, die Shared Service Center betreiben. «Die Struktur des Marktes ist das Problem, weil es in der Schweiz so viele Kleinbetriebe mit bis zu fünf Mitarbeitenden gibt, für die sich solche Dienste aufzubauen für uns nur in Gruppen lohnen würde, mit einem Service könnte man dieses Problem lösen», so Rüthemann.

IBM hilft bei Kapitalsuche

«Neue Projekte brauchen freies Kapital, das viele Banken momentan nicht mehr liefern können. Beim Sparen muss man heute in die Tiefe gehen, dies erfordert neue Werkzeuge. CRM wäre eine gute Möglichkeit für KMU», ergänzt Hendrik Lang, Chefberater von IBM Global Business Services. Unter anderem wird Miet-Software von IBM lokal realisierbar, mit Paketen aus Servern und Software als «Small Business Plattform», sodass die Kundendaten nicht irgendwohin ausgelagert werden. Testmarkt ist seit November 2008 Indien.


2009 soll die Zahl der Arbeitsplätze in der Schweiz bei IBM erhalten bleiben. «Einen Abbauplan gibt es nicht», so Rüthemann. Wie aus Gesprächen hervorging, werden dennoch Leute abgebaut, die in rückläufigen Bereichen tätig sind und nicht umgeschult werden. Rüthemann erwartet, dass in den nächsten zwei Jahren die Zahl der Mitarbeitenden zunehmen wird. «Outsourcing ist das Thema der nächsten zwei Jahre. Natürlicherweise werden neue Verträge auch mit Personalübernahmen verbunden sein», begründet er das erwartete Wachstum.

Halber Umsatz aus Finanzsektor

Die zwei anderen Schwerpunkte setzt IBM im öffentlichen Sektor und im Finanzsektor, dem bisher und weiterhin stärksten Bereich. «Der Finanzsektor ist im Schweizer Umsatzanteil nicht weit von der Hälfte entfernt», so Rüthemann. 80 Prozent des Gesamtumsatzes von IBM stammen aus dem Software-Bereich, nur 20 Prozent Umsatzanteil sind noch Hardware. Dieses Jahr wurde mit 103,6 Mrd. Dollar erstmals die 100er Marke übertroffen. (Marco Rohner)


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