Der Marktforscher GfK Switzerland hat kürzlich seine Markteinschätzung für den Consumer-Electronics-Markt in der Schweiz veröffentlicht. Untersucht wurden dabei die Verkäufe von Fernsehgeräten (siehe Artikel letzte Ausgabe), Videogeräten (Player und Rekorder), Camcordern, Audiogeräten (statisch und portable), Speichermedien, Digitalkameras, In-Car-Elektronik sowie Zubehör. Der PC/Notebook-Markt wurde wie immer separat untersucht.
Die GfK-Analysten untersuchten dabei sowohl den Absatz nach Stückzahlen in den einzelnen Kategorien als auch die Umsatzentwicklung zwischen 2003 und 2007 und gaben ihre Einschätzung für das abgelaufene Geschäftsjahr 2008 sowie eine Voraussage für die Entwicklung in diesem Jahr ab.
Die goldenen Zeiten sind vorbei
Gesamthaft ging in der Schweiz 2008 laut Schätzung von GfK Consumer Electronic (ohne PCs, Notebooks, Digitalkameras und digitale Bilderrahmen) im Wert von 2,045 Milliarden Franken über die Ladentische. Das entspricht einem Umsatz-Rückgang gegenüber 2007 von 2 Prozent. Inklusive dem Bereich «Digital Imaging» betrug der Gesamtumsatz 2,383 Mrd. Franken (-4 Prozent). Die Berechnungen der Marktforscher zeigen, dass von 2007 auf 2008 sowohl die Umsätze als auch die Zahl der verkauften Geräte erstmals seit 2003 gesunken sind und dieser Trend auch in diesem Jahr anhalten wird.
Was in der IT-Branche schon seit einigen Jahren bittere Realität ist, hat nun auch das CE-Segment erreicht. Das Ende üppiger Margen und kaufwütiger Kunden scheint nun endgültig eingeläutet worden zu sein. Grundsätzlich gingen die Umsätze in nahezu allen Produktgruppen zurück. Einzig die Segmente «Hardware für Videospiele», «Zubehör» und die Gruppe «TV Total» konnten im vergangenen Jahr noch leicht zulegen.
In den erwähnten Bereichen sind denn auch die Absätze nach Stückzahlen auch noch etwas angestiegen, wie die Übersicht von GfK zeigt.
Umsätze schrumpfen weiter
Für 2009 prognostizieren die GfK-Auguren nicht mehr sehr rosige Aussichten. Der Schweizer Gesamt-CE-Markt soll in diesem Jahr 6 Prozent (7 Prozent inkl. Digital Imaging) weniger Umsatz erwirtschaften. Etwa 2 Prozent weniger Einheiten sollen gesamthaft verkauft werden. Vor einem Jahr gingen die Hergiswiler Analysten für 2009 noch von einem Umsatzminus von nur 3 Prozent aus. Auch die jetzige Einschätzung soll im April dieses Jahres bereits nochmals überarbeitet werden. Schon jetzt gehen die Marktforscher von einer tendenziell eher tieferen Prognose aus.
Der Markt war 2008 bereits relativ gesättigt. Immer weiter sinkende Preise sowie die allgemein schlechte Wirtschaftslage tun das ihre dazu, dass sich mit Consumer-Electronics-Produkten, ähnlich wie schon seit Jahren im IT-Bereich, nicht mehr so einfach eine goldene Nase verdienen lässt. Umso mehr sind jetzt Dienstleistungen gefragt, um die fehlenden Umsätze aus dem Hardwareverkauf zu kompensieren.
Zubehör weiterhin gefragt
Die grössten Umsatzeinbussen werden dabei in den Bereichen portable Audiogeräte (-20 Prozent), neue Aufnahmemedien wie Memory Cards, USB-Sticks (-20 Prozent), klassische Aufnahmemedien wie Audio/Video-Tapes, CD/DVD-, MD- und HD-Aufnahme-Medien (-18 Prozent), Camcorder (-8 Prozent) sowie dem Fernseh-Segment (-6,3 Prozent), dem Video-Bereich (-6 Prozent) und dem Segment Video Game Hardware (-5 Prozent) erwartet.
Der Umsatz für Digital Imaging soll 2009 um 8 Prozent einbrechen. Diese Kategorie wird IT Reseller in einer späteren Ausgabe gesondert behandeln. Es scheint, als könnte einzig und allein im Bereich Zubehör noch mehr Umsatz generiert werden. Die Umsätze in diesem Segment sollen laut GfK Switzerland in Helvetien heuer um ganze 11 Prozent und nach Stückzahlen um 1,1 Mio. (+7 Prozent) zulegen. (Susann Klossek)