Vmware hat den Nachfolger seiner Virtual Infrastructure präsentiert. Die Lösung heisst vSphere 4, sei das ersteCloud-Betriebssystem und wurde von Regional Manager Othmar Bienz anlässlich der Präsentation als «Meilenstein» bezeichnet.
Im Wesentlichen wurde die Leitung der virtuellen Maschinen gesteigert. Sie unterstützen nun acht statt vier virtuelle Prozessoren, der Speicher wurde auf 255 GB gesteigert, die der virtuellen Netzwerkkarten von vier auf zehn und der maximale Netzwerkdurchsatz auf angeblich knapp 30 Gbit/s.
Einfaches Management
Auch das Management wurde vereinfacht. So müssen virtuelle Maschinen laut
Vmware nicht mehr einzeln konfiguriert werden. Der Anwender muss lediglich die für eine Applikation erforderlichen Service Level Agreements (SLA) einstellen, worauf die Software für deren Einhaltung sorgen soll. Demnach kann sich die Maschine im Bedarf zusätzliche Rechen- oder Speicherkapazitäten holen.
Um Speicher zu sparen, ist vSphere «Thin Provisioning»-fähig. Sprich: Eine Applikation blockiert nur genauso viel Speicher, wie tatsächlich benötigt wird, unabhängig davon, wie viel ihr maximal zugeteilt wurde. Damit kann ein Mehrfaches des physisch vorhandenen Speichers zugeteilt werden. Angeblich könnte auf der dadurch eingesparten Kapazität das 50fache Volumen aller auf Facebook gespeicherten Bilder plaziert werden.
Natürlich ist die «eigerlegende Wollmilchsau» auch noch um umwelttechnische Schadensbegrenzung bemüht und hilft beim Stromsparen.
Beispielsweise, indem sie bei geringer Auslastung die virtuellen Maschinen auf so wenige physische Server wie nötig verschiebt und die überzähligen abschaltet. Alle VMware-Kunden zusammen würden damit in einem Jahr so viel Strom sparen, wie ganz Dänemark in zehn Tagen verbraucht, bemüht VMware beeindruckende Zahlen.
Software-Mainframe
Mit vSphere lassen sich laut
Vmware bis zu 32 physische Server mit bis zu 2048 Prozessorkernen, 32 TB RAM, 16 Petabyte Diskspeicher, 8000 Netzwerkports so verwalten. Damit können bis zu 1280 virtuelle Maschinen aufgeschaltet werden.
Auch in Sachen Sicherheit hat sich etwas getan. Mit Fault Tolerance beispielsweise kann man zwei virtuelle Maschinen parallel rechnen lassen. Fällt eine aus, übernimmt lückenlos die zweite und setzt gleichzeitig eine neue Maschine auf, die dann den Backup-Part übernimmt. vSphere 4 soll im zweiten Quartal weltweit auf den Markt kommen. Die Preise bewegen sich je nach Edition (Essential bis Enterprise Plus zwischen 166 und 3495 Dollar je Prozessor. (Markus Gross)