Vasco Data Security hat mit dem Digipass-System, das ursprünglich für E-Banking entwickelt wurde, auch im Spiele-Bereich den Durchbruch geschafft. Der grosse japanische Spielhersteller Square Enix sichert den Zugang zu Spielen mit Vasco: Alle Mitspieler des Online-Spiels «Final Fantasy XI» in Japan, Nordamerika und Europa erhalten eine Authentisierungs-Hardware vom Typ «Digipass Go6». Bei den Spiel-Servern von Square Enix prüft der Vacman-Controller die Identität. Diese Authentisierungs-Software wird auch von zahlreichen Finanzinstitutionen weltweit verwendet.
Final Fantasy XI läuft seit 2002 auf der Spielkonsole Playstation 2 und auf Windows PCs, seit 2006 auch auf Xbox 360. Ab der Einführung Anfang April haben Unberechtigte keinen Zugang mehr, auch wenn es ihnen gelänge, ein Passwort auszuspionieren. Denn bei jedem Login zu Final Fantasy XI ist ein neues Passwort erforderlich, das von der Digipass-Hardware immer wieder neu berechnet wird.
Hacker-Gefahr für Spielerkonten
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass es Hacker nicht nur auf Bankkunden abgesehen haben und dass Online-Services lukrative Verdienste eröffnen. Im letzten Jahr sind allein in Japan 2289 unberechtigte Zugänge auf Online-Services registriert worden, wie das japanische Ministerium für innere Angelegenheiten und Kommunikation im Februar bekanntgab. Die Dunkelziffer dürfte, wie hierzulande auch, noch weit höher liegen. Die Hacker-Angriffe in Japan hatten 2008 um 26 Prozent zugenommen. Die überwiegende Anzahl betraf Online-Auktionen, doch schon auf Platz zwei der unrühmlichen Rangliste standen Online-Spiele mit 457 Fällen. Der Handel mit Spielerkonten ist seit dem ersten Online-PC-Spiel «Ultima Online» ein lukrativer Verdienst.
Online-Games mehr Umsatz als Retail
Der weltweite Umsatz mit PC-Spielen übertrifft Online den Retail: Mit DVDs von Spielen wurden 2007 3,267 Mrd. Dollar über den Retail-Kanal erwirtschaftet, der Umsatz aus Online-Spielen kam auf 4,769 Mrd. Dollar. In Europa und der Schweiz kaufen Spieler lieber noch DVDs, auch aus Mangel an Online-Angeboten. Doch das ändert sich. Die Online-Marktplätze der Spielkonsolen wachsen schnell und erste PC-Spiel-Verkäufe, unter anderem von
Electronic Arts Schweiz, laufen per Download. Das Angebot hinkt jedoch dem Bedürfnis hinterher, was die zu vielen illegalen Downloads, speziell von PC-Spielen beweisen. (Marco Rohner)