Der Schweizer Detailhandel muss sich, nach einem Umsatzplus von 4,3% im vergangenen Jahr, heuer auf härtere Zeiten vorbereiten. Das Non-Food-Segment wird in diesem Jahr um 1,5% schrumpfen, wenn es nach den Auguren des Konjunkturforschungsinstituts BAK geht. Sie werden in einer neuen Detailhandels-Studie des Marktforschungsunternehmens GfK zitiert. Bereits in den ersten Monaten lahmten die Verkäufe, und es wird schlimmer, wenn sich die Aussichten am Arbeitsmarkt verdüstern und die Leute zu sparen beginnen.
Parallel zur Konjunktur wird die Branche durch den starken Trend zur Konsolidierung geprägt. Die Umsätze im Schweizer Markt sind gesättigt und verteilen sich auf immer weniger Verkaufsstellen unter der Kontrolle von Grossverteilern. Die Akquisitionen der Competec-Gruppe um Roland Brack, die zunehmende Expansion von etablierten Playern wie Steg Computer und aufstrebenden Jungunternehmen wie Digitec sind Beispiele einer langjährigen Tendenz. So wie sie im gesamten Detailhandelsmarkt stattfindet. Laut der GfK-Studie hat sich der Anteil der Verkaufsstellen, die zu den allgegenwärtigen Grossverteilern Migros und Coop zählen, zwischen 2000 und 2008 von einem Viertel auf 30 Prozent erhöht. Auch der ICT-Grossverteiler
Also Schweiz wächst stetig und hat Ende Juni ein neues Logistikzentrum eröffnet, so wie
Steg, Digitec und Competec ebenfalls ihre Lagerfläche massiv aufrüsten. Im Gegensatz zu Retailern wie Media Markt, die von 2007 bis 2008 ein Umsatz-Minus von 55 Mio. Franken (entspricht 5,6 Prozent) hinnehmen mussten.
Wie die Entwicklung der Verkaufsstellen zeigt, hat sich seit 2000 vieles verbessert, ausser bei den Computer-Shops, die ins Internet zogen; Systemhäuser sind stark gewachsen und Telecom ist von 290 auf 520 expandiert. (Marco Rohner)