Laut der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GFU) wurden im letzten Jahr rund 25 Millionen Speicherkarten
allein in Deutschland verkauft. Das sind 23 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Verkäufe von USB-Sticks sind 2008 auf 13 Millionen Einheiten gewachsen, das sind sagenhafte 59 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor.
In letzter Zeit weisen DVD-Player oder Fernseher neben den üblichen Schnittstellen immer häufiger auch Anschlüsse für Speicherkarten oder USB-Anschlüsse für Speichersticks auf.
Die Technologie der Flash-Memory-Chips, die als Schlüsselbauteile in den winzigen, leichten Speichermedien stecken, entwickelt sich rasant: Pro Jahr verdoppelt sich in etwa ihre Kapazität, der Preis wird dabei immer günstiger. Die Durchschnittspreise für Speicherkarten sind im vergangenen Jahr um 33 Prozent und für USB-Sticks um 28 Prozent geschrumpft. So gibt es mittlerweile USB-Sticks mit einem Fassungsvermögen von 64 Gigabyte für Preise zwischen 160 und 200 Franken zu erstehen. Diese Kapazität reicht beispielsweise für zwölf Spielfilme in DVD-Auflösung, für sechs Filme in HDTV-Qualität, 16’000 MP3-Songs oder mehr als 20’000 Fotos. Speicherkarten nach den Standards SDHC und Memory Stick Duo Pro sind zur Zeit mit bis zu 32 Gigabyte Speicherplatz zu haben, 64-Gigabyte-Versionen kommen noch in diesem Jahr in die Geschäfte.
Neuer Standard
Anfang des Jahres kündigte die SD Association, eine Vereinigung zur Standardisierung der SD-Speicherkarten-Formate, den neuen SDXC-Standard an. Dieser soll ermöglichen, künftig bis zu zwei Terabyte, also 2000 Gigabyte, mehr als die grössten derzeit erhältlichen Festplatten speichern können, auf einer Speicherkarte abzulegen.
Andere Entwickler wiederum arbeiten an ähnlichen Formaten für Memory Sticks. Auch die Lese- und Schreibgeschwindigkeit der Flash-Medien wächst. Das schnellste Lesetempo liegt derzeit bei 30 Megabyte pro Sekunde. Die neuen SDXC-Karten sollen noch in diesem Jahr mit Schreib- und Lesegeschwindigkeiten von bis zu 104 Megabyte pro Sekunde aufwarten. Später sei sogar mit sagenhaften 300 Megabyte per Sekunde zu rechnen, heisst es.
«Die Entwicklung der Flash-Speichermedien steht exemplarisch für das hohe Innovationstempo unserer Branche», sagt dazu Rainer Hecker, Aufsichtsratsvorsitzender GFU. Halbleiter-Hersteller würden dazu einen massgeblichen Beitrag leisten, so Hecker.
Durch die Entwicklung der Flash-Speichertechnologie erschliessen sich auch neue Einsatzfelder. Notebooks ohne Festplatte kamen auf den Markt, deren Festspeicher-Module Solid State Discs (SSD) die Festspeicher-Funktion ersetzen. Mittlerweile gibt es SSDs mit Kapazitäten bis zu 256 Gigabyte, wenn auch die Preise dafür eher im oberen Segment liegen. Auch bei MP3-Playern oder Camcordern hat die Verdrängung von Festplatten durch Chipkarten seinen Gang genommen. (Susann Klossek)
