Weil SWICO-Recycling im letzten Jahr die Kosten trotz steigendem Volumen senken konnte, können sich die Konsumenten auf eine Reduzierung der vorgezogenen Recycling-Gebühr (vRG) freuen. «Falls sich der Rohstoffmarkt in den nächsten Monaten nicht negativ verändert, kann SWICO-Recycling die Recycling-Gebühr auf Anfang 2011 senken», sagte Geschäftsführer Paul Brändli am Greenforum 2010 in Zürich. Die Schweiz übernimmt in Sachen Recycling nach wie vor eine Pionierrolle. Über 52 Tonnen Elektro- und Elektronikschrott sammelten die Schweizerinnen und Schweizer im vergangenen Jahr. Das sind fast vier Prozent mehr als im Jahr zuvor. Ein Spitzenplatz im weltweiten Vergleich nehme auch die realisierte Recycling-Rate von über 90 Prozent ein, erklärte Brändli. Metalle wie Eisen, Alu und Kupfer sind mit insgesamt 44 Prozent, Kunststoffe mit 22 Prozent und Glas mit 20 Prozent die grössten Materiallieferanten im Swico-Recycling-System. Zum Erfolg beigetragen hätten zahlreiche Weiterbildungs- und Informationsaktivitäten.
Essbare Sitzbezüge
Die Konventionsunterzeichner von SWICO Recycling erfuhren an der Tagung auch, dass Öko-Effektivität ohne einen völlig «rematerialisierbaren» Produkte-Lifecycle nicht zu haben ist. Der deutsche «Cradle to Cradle»-Papst Prof. Dr. Michael Braungart illustrierte seine These an zahlreichen Beispielen: Die komplett recycelbaren Schuhe; das kompostierbare T-Shirt; eine Verpackung für Glace, die bei Raumtemperatur schmilzt und die «essbaren» Sitzbezüge in Flugzeugen. Materialien sollen nicht mehr weggeschmissen, verbrannt oder beim Recyceln ganz schnell immer weniger werden, sondern in geschlossenen Kreisläufen entweder schadstofffrei in die Natur zurückgehen oder endlos wiederverwertet werden.