Nicht nur Karma Deutschland, auch Karma Schweiz in Hünenberg erhielt gestern Besuch von Polizeibeamten. Auslöser sind Vorwürfe seitens der deutschen Steuerfahndung, in der ehemaligen CHS-Gruppe seien zwischen 97 und 99 Mehrwertsteuergelder unterschlagen worden. Sogar der Vorwurf der Geldwäscherei steht im Raum.
Die Polizeibeamten seien in Hünenberg vorbeigekommen, hätten Fragen gestellt und das Aktenarchiv der Jahrgänge 97 bis 99 versiegelt, erzählt Karma-CEO Patrick Matzinger. Es seien keine Akten beschlagnahmt worden und es wurde auch niemand verhaftet.
Ganz anders in Deutschland. Matzinger: "Ich komme mir vor wie im (falschen) Film. Das Gebäude von Karma Deutschland wurde von 150 bewaffneten Polizisten umstellt. Dann wurden die Büros ausgeräumt und sämtliche PCs, Akten etc. beschlagnahmt." Der Leiter von Karma Deutschland, Gottfried Hackbarth, wurde verhaftet und sitzt weiterhin in Untersuchungshaft. Ebenfalls in U-Haft sind drei weitere ehemalige CHS-Manager.
Hintergrund: Die CHS-Gruppe brach letztes Jahr zusammen, die CHS-Operationen in Deutschland und England gingen Konkurs. Patrick Matzinger und Gottfried Hackbarth retteten den internationalen Kompontenten-Disti Karma aus den Trümmern des Konzerns, indem sie handstreichartig die Aktien von Karma einer Bank abkauften, wo sie als Sicherheiten hinterlegt waren. (hc)
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