Drei neue Produkte, 11'000 Besucher und eine gekaufte Schweizer Firma sind das kurze Fazit der diesjährigen VMworld, die im Moscone Convention Center (Bild) in San Francisco stattfindet. Neben der Ankündigung neuer Produkte und gekaufter Firmen nutzt VMware die VMworld 2007 vor allem für eine Machtdemonstration. Symbolhaft für die starke Position der EMC-Tochter ist der gemeinsame Auftritt der Konkurrenten
Intel und
AMD an der Eröffnungsrede, sowie die Tatsache, dass sich sämtliche Hardware-Hersteller für ihre gute Zusammenarbeit mit VMware loben und mit Begeisterung mithelfen, ihre eigenen Produkte auf die virtuelle Zukunft mit der Firma vorzubereiten.
Der Kauf von Dunes Technology mit Sitz in Lausanne wurde im Rahmen der Mega-Hausmesse VMworld prominent angekündigt (IT Reseller berichtete). Das 2001 gegründete Unternehmen ist für seine Plattform für das Lifecycle-Management virtueller Maschinen bekannt und langjähriger Partner von
Vmware. "Die Gefahr der Virtualisierung besteht darin, dass sich neue Server sehr leicht aufsetzten lassen und so eine Tendenz zum Wildwuchs besteht," sagte VMwares Senior Director Product Marketing Bogomil Balkansky. Er ist überzeugt: "Dunes' Technologie helfen kann, diesem Wildwuchs entgegenzuwirken."
VMware-CEO Diane Greene geht sogar noch einen Schritt weiter und erwähnte gegenüber IT Reseller, dass die gekaufte Technologie ein erster Schritt in Richtung neuer Sicherheitsprodukte für virtuelle Umgebungen darstellen würde. "Das ist aber noch längst nicht spruchreif," sagte die VMware-Mitgründerin weiter.
Die übrigen Ankündigungen betrafen die drei neuen Produkte, VMware Server 3i, den Virtual Desktop Manager 2 und den VMware Site Recovery Manager. Der neue ESX-3i-Server wird direkt in die Server-Hardware von
Dell,
Fujitsu Siemens Computers, HP,
IBM und
NEC eingebaut, um so das Management der virtuellen Infrastrukturen zu vereinfachen und den Footprint von rund 2GB auf 32 MB zu verkleinern. "So können unsere Kunden den Server starten und direkt im Hypervisor booten", erklärt Diane Greene dem Publikum und demonstriert gleich selber, wie einfach so eine virtuelle Maschine einzurichten ist.
Das zweite neue Produkt ist der sogenannte Site Recovery Manager. "Es handelt sich dabei quasi um eine Lösung fürs Disaster Recovery per Knopfdruck", sagte Senior Product Manager Martin Niemer. Das neue Produkt soll diesen Prozess soweit wie möglich automatisieren und so manuelle Massnahmen, die einerseits lange dauern und andererseits eine Fehlerquelle darstellen, nach Möglichkeit vermeiden. "Hier kann die virtuelle Infrastruktur ihre Stärken voll ausspielen", erklärte Niemer.
Der ebenfalls präsentierte Virtual Desktop Manager 2 macht es dem Benutzer möglich, auf einfache Weise gehostete Desktops anzubieten. "Der virtuelle Desktop befindet sich damit nicht mehr auf dem Rechner des Users, sondern wird auf dem Server gehostet und bleibt so hinter der Firewall vor dem Zugriff Dritter geschützt", sagte Niemer. Der User selbst könne sich an jedem beliebigen Endgerät einloggen und erhalte dann lediglich Snapshots auf den lokalen Rechner, wobei von diesem nur die Eingabegeräte mit dem Server kommunizieren. "Neben der höheren Sicherheit, garantiert das Produkt vor allem aber auch ein einfacheres Management, da die virtuellen Desktops zentral verwaltet werden", war Niemer überzeugt. (Markus Gross, San Francisco)