Der österreichische ERP-Software-Entwickler KTW Software & Consulting hat gestern beim Handelsgericht Innsbruck Insolvenz angemeldet. KTW hat die ERPII-Software "Semiramis" mitentwickelt und ist einer der 30 Partner, die die Software vertreiben. Nach monatelangen fruchtlosen Verhandlungen mit der Bank Tirol Vorarlberg (BTV) sei der Insolvenzantrag wegen unerfüllbarer Nachforderungen des BTV-Vorstandes nun unvermeidbar gewesen, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.
Der deutsche ERP-Anbieter
Semiramis Software AG und deren Muttergesellschaft Semiramis Software GmbH gingen im Oktober 2006 pleite. KTW, die zweite Firma von Semiramis-Gründer Reinhold Karner, erklärte damals die Semiramis-Software weiter zu entwickeln. Im Dezember 2006 wurden dann die Verträge zur Übernahme der beiden insolventen Semiramis-Unternehmen unterzeichnet. Neuer Besitzer der gleichnamigen Software ist seitdem die SoftM AG.
SoftM ist seither in Besitz sämtlicher Softwarerechte und hatte damals alle Mitarbeitenden des Unternehmens übernommen. Die Marke Semiramis blieb bestehen. Entwickelt und vermarktet wurde die Software seitdem von der in Hannover ansässigen neu gegründeten SoftM-Tochter SoftM Semiramis GmbH & Co. KG.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen einer KTW-Insolvenz auf das aktuelle Semiramis-Geschäft sind gering, da KTW für das Neukundengeschäft mit Semiramis in den vergangenen Monaten keine Rolle spielte, schreibt dazu
SoftM. Die von KTW betreuten Semiramis-Kunden sind je zur Hälfte in Deutschland und Österreich angesiedelt. Für die Betreuung der KTW-Kunden stehe SoftM mit seinen Standorten in Deutschland und Österreich zur Verfügung.
"Wir bedauern, dass es KTW nicht gelungen ist, eine Einigung mit den Gläubigern zu erzielen", kommentiert Ralf Gärtner, Geschäftsführer von SoftM Semiramis die KTW-Pleite. Für die betroffenen Kunden wolle man rasch Lösungen erarbeiten. (sk)