Gegenüber der Nachrichtenagentur "Reuters" hat sich Oracle-Chef Larry Ellison (Bild) in einem E-Mail-Interview (siehe unten stehender Link) zur Zukunft von Suns Hardware-Geschäft geäussert. Daraus geht hervor, dass der Datenbankspezialist das Hardware-Geschäft von Sun definitiv nicht aufgeben wird. Laut Ellison haben Unternehmen wie
Apple oder
Cisco bewiesen, dass man als Komplettanbieter von Hard- und Software bessere Systeme bauen könne. So lasse sich gutes Geld verdienen. Auch für fertige Datenbankmaschinen gelte dies. Diese könnten eine viel höhere Leistung erzielen als auf Standard-Hardware installierte Datenbanken.
Oracle wolle die Sparc-Plattform nun weiterentwickeln. Ellison glaubt daran, dass es sehr wichtig ist, eigene Chips zu entwickeln. Zusammen mit
Fujitsu wolle
Oracle die Sparc-Prozessoren so weiterentwickeln, dass Systeme mit Sparc, Solaris und der Oracle-Datenbank optimale Leistung liefern. Des weiteren erklärte Ellison, dass man das Storage-Geschäft weiterführen wird.
Derweil haben Aktionäre von Sun drei Sammelklagen gegen die Übernahme durch Oracle eingereicht. Wie es im Quartalsbericht von Sun an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) heisst, wird dem Konzern in allen drei Klagen Vernachlässigung der Fürsorgepflicht vorgeworfen. Die Übernahme-Bedingungen seien nicht angemessen.
Bislang haben sich weder Oracle noch Sun zu den Klagen geäussert. Aus dem Bericht an die SEC geht weiter hervor, dass Sun möglichen Korruptionsfällen in ausländischen Niederlassungen nachgeht. Die Börsenaufsicht und das US-Justizministerium seien bereits darüber informiert. Laut dem "Wall Street Journal" hat Sun auch Oracle vor der Übernahme-Vereinbarung darüber informiert. (ahu)