Informationsexplosion überfordert Unternehmen

Laut einer Studie sind fast zwei Drittel der Schweizer Unternehmen vom wachsenden Informationsfluss und der steigenden Datenmenge überfordert.
16. November 2010

     

Das Marktforschungsunternehmen Kelton hat im Auftrag des IT-Beratungsunternehmens Avanade im August 543 Online-Interviews zum Thema "Big Data – Umgang mit Daten und Informationen" durchgeführt. Befragt wurden CIOs und CEOs in der Schweiz und in 16 weiteren Ländern. Das Hauptergebnis: 64 Prozent der Schweizer Unternehmen fühlen sich durch den Informationsfluss und die steigende Datenmenge überfordert. Die Schweiz liegt hier über dem Durchschnitt – weltweit sind 56 Prozent der Befragten dieser Meinung. Interessant: Ebenfalls 64 Prozent der Befragten finden, dass eine hohe Datenmenge es den Mitarbeitern erlaubt, bessere Arbeit zu leisten.
Mit einem Mehr an Daten lasse sich etwa die Wettbewerbsfähigkeit verbessern (45 Prozent), genauere Geschäftsprognosen treffen (45 Prozent) oder Geschäftsentscheidungen mit geringerer Unsicherheit fällen (27 Prozent). Nur 36 Prozent sind der Meinung, die hohe Menge an Daten führe zu einer verringerten Produktivität. Dies zum Beispiel durch eine Verlangsamung der IT-Systeme, was 36 Prozent der Befragten befürchten. Weitere Bedenken hinsichtlich des wachsenden Datenflusses sind Datenschutzängste (27 Prozent) oder das Problem, nur noch erschwert die richtigen Daten für die Arbeit zu finden (45 Prozent).

Sorge vor Datenflut

Mehr als ein Viertel der Schweizer Teilnehmer, nämlich 27 Prozent, haben grosse Sorge vor einer künftig steigenden Datenmenge und der damit verbundenen zusätzlichen negativen Beeinflussung ihrer Tätigkeit. Und 73 Prozent der Schweizer Studienteilnehmer geben an, die zunehmende Datenflut werde die künftige Arbeitsweise im Unternehmen grundlegend verändern – nur 27 Prozent finden, der "Information Overload" sei ein vorübergehender Hype.
In der IT wollen sich 45 Prozent der Schweizer Unternehmen (weltweit: 57 Prozent) in den nächsten zwölf Monaten auf Informationsmanagement konzentrieren. In der Schweiz sind 27 Prozent der Befragten mit den aktuell zum Zweck des Herausfilterns irrelevanter Daten unzufrieden. Mit den eingesetzten Such-Tools sind 36 Prozent nicht zufrieden. Investieren will man aber vor allem in Sicherheitslösungen (82 Prozent), CRM-Systeme (73 Prozent), BI-Systeme (64 Prozent) und ERP-Systeme (55 Prozent). Investitionen in Enterprise Search sind bei 36 Prozent der Befragten geplant.
Die Studie zeigt auch auf, welche Quellen die Unternehmen nutzen, um an die für sie wichtigen Daten zu gelangen. Hier geben 27 Prozent an, die benötigen Daten auf Basis der Kundenarbeit zu generieren, 36 Prozent erhalten Daten von der Geschäftsführung, 18 Prozent durch Lieferanten sowie Marktforschungsunternehmen. Weitere 18 Prozent erhalten die Daten durch ihre Mitarbeiter. (ubi)


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