Bereits im Sommer 2009 hatte SAP über 60 Prozent der Aktien von
SAF Simulation, Analysis and Forecasting übernommen. Nun wollen die Walldorfer ihre Schweizer Tochter mit der Thurgauer Software-Schmiede fusionieren. Wie Michael Kleinemeier, Regional President DACH bei
SAP, auf Anfrage von «Swiss IT Reseller» mitteilt, haben SAP und SAF ihre Zusammenarbeit seit der Aktienübernahme vor rund zwei Jahren in der Folgezeit weiter ausgebaut. SAP habe seinen Anteil an SAF zuletzt weiter auf über 90 Prozent erhöht. «Dies eröffnet nun nach dem Schweizer Recht die Möglichkeit, das Geschäft von SAF mit dem der Schweizerischen Landesgesellschaft, SAP Schweiz, zusammenzulegen und SAF damit voll zu integrieren. Da wir mit dieser Integration die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen noch weiter intensivieren können, erachten wir dies nun als folgerichtigen Schritt», führt Kleinemeier aus. Im Rahmen des Zusammenschlusses sollen die restlichen SAF-Aktionäre eine angemessene Abfindung in bar erhalten. Die Fusion soll noch in diesem Jahr erfolgen. Entlassungen seien nicht geplant. «Soweit Positionen infolge der Zusammenlegung wirklich doppelt besetzt sein sollten, wird den betroffenen Mitarbeitern eine adäquate Lösung angeboten», ergänzt Kleinemeier. Wie die adäquaten Lösungen aber konkret aussehen könnten, darüber schweigen sich die Walldorfer aus. Die aktuellen SAF-Standorte sollen als Kompetenzzentren für Retail, Forecasting and Replenishment erhalten bleiben.
Synergien beim Vertrieb nutzen
Durch die Zusammenlegung von
SAP Schweiz und
SAF können Technologien und Lösungen gemeinsam weiterentwickelt und als Teil der SAP-Lösungen für den Handel angeboten werden. Ausserdem erhoffen sich die Walldorfer Synergien in den Bereichen Vertrieb, Services und Verwaltung. «Wir führen die Innovationsstärke einer schlanken kleinen Firma mit dem Potential eines globalen Konzerns in optimaler Weise zusammen. Von dem sich ergänzenden Produkt- und Serviceangebot sowie der weltweiten Präsenz und Erfahrung der SAP im Handel profitieren in erster Linie unsere Kunden», kommentiert SAF-CEO Udo Meyzis die Fusion.
Er soll übrigens weiter für SAP arbeiten, wenn es nach den Walldorfern geht. SAP sei «sehr daran interessiert, dass die jetzige Mannschaft von SAF in der neuen Einheit weiterarbeitet», betont Kleinemeier. Denn die Mitglieder der Geschäftsleitung von SAF würden SAP sehr gut kennen und hätten vor ihrem Engagement bei SAF teilweise bereits für SAP gearbeitet.
Brand SAF bleibt bestehen
Trotz der Fusion soll der Brand SAF nicht verschwinden. Man plane auch weiter damit, im Verbund mit der Marke
SAP, nach aussen aufzutreten. Die Marke SAF sei im Markt sehr gut etabliert. «Auf diese ausgezeichnete Reputation wird auch ein integrierter Geschäftsbereich weiter bauen, so dass wir planen, auch weiter mit dem Brand
SAF, dann im Verbund mit der Marke
SAP, nach aussen aufzutreten. Das Lösungsangebot von SAP wird die integrierte Forecasting- und Replenishment-Lösung umfassen und weiter ausbauen», erklärt Kleinemeier gegenüber «Swiss IT Reseller».
(abr)