Comparex versucht seit der Massenabwanderung der meisten Mitarbeiter zu Konkurrent Bison im Frühjahr 2010 wieder auf die Beine zu kommen. Wie es nun aber scheint, wenig erfolgreich. Nachdem vor wenigen Wochen bekannt wurde, dass Implenia als einer der Grosskunden abgesprungen ist, folgte wenig später bereits die nächste Hiobsbotschaft. Comparex-Schweiz-Chef Philippe Borloz informierte seine Kollegen in einem Brief, der «Swiss IT Reseller» vorliegt, darüber, dass ein Grossteil der Mitarbeiter entlassen wird.
Es sei trotz grosser Anstrengungen nicht gelungen, die erwartete Kundenanzahl zu halten, weshalb man in Zukunft weniger Mitarbeiter benötige, um die verbleibenden Kunden zu betreuen, heisst es in dem Schreiben. Aktuell beschäftige man 47 Mitarbeiter, davon seien aber fünf Angestelltenverhältnisse bereits gekündigt. Von den verbleibenden 42 Angestellten werden nun «im Rahmen einer Massnahme nach OR-Artikel 335d ff. maximal 35 Mitarbeitende» entlassen.
Neue Ausrichtung des Angebots
Gegenüber «Swiss IT Reseller» bestätigt CEO Borloz die Entlassung von 30 Mitarbeitern. Ausserdem lässt
Comparex Schweiz auf Nachfrage von «Swiss IT Reseller» in einer Stellungnahme verlauten, dass man Konsequenzen aus einer rückläufigen Geschäftsentwicklung ziehe und sein Leistungsangebot neu ausrichte. Ab Oktober 2011 werde der bisher direkt angebotene Field-Service über einen Partner sichergestellt. Dieser werde einen Grossteil der Mitarbeiter des Point-of-Sale (POS)/Retail-Teams übernehmen. Comparex werde sich im Retail-Bereich derweil künftig auf die Weiterentwicklung und den 3rd-Level-Support der Kassen-Software KVS konzentrieren. Beides, also sowohl die Weiterentwicklung als auch der 3rd-Level-Support, werde aber in weiten Teilen an die Konzern-Zentrale in Leipzig übergeben.
(abr)