Der 5. Platz beim WEF-Ranking
Quelle: SWICO

Der 5. Platz beim WEF-Ranking

Von Jean-Marc Hensch, SWICO, und Angela Cadruvi

Die Medien meldeten knapp: Die Schweiz ist im Global Information Technology Ranking 2012 auf dem fünften Platz. Ist das wirklich gut?

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2012/05

     

Seit 2002 analysiert das World Economic Forum in Zusammenarbeit mit der Kaderschmiede INSEAD den Einfluss der ICT auf die globale Entwicklung. Wie sieht aber das Resultat der Schweiz im Detail aus? Wie gut sind wir wirklich?

Das WEF sieht es richtig

Die ICT sei – so das WEF – ein wesentlicher Treiber für Wohlstand und Fortschritt, weshalb die Entwicklung in diesem Bereich genau zu verfolgen sei. Es hat dafür ein Set von 54 Indikatoren entwickelt, die in zehn Bereiche zusammengefasst werden. Diese Indikatoren reichen von der Anzahl Breitbandanschlüsse und Patentanmeldungen bis zur Gewaltentrennung und dem Anteil an Raubkopien bei der Software. Für jedes Land werden die Indikatoren mit einer Note (1 bis 7) bewertet und dann aggregiert. Und so kommt die Schweiz zum erwähnten fünften Rang. Gliedern wir die Resultate nach Bereichen, entsteht folgendes Bild:
- Die Schweiz gehört weltweit zur Spitze bei der Bildung; die Untergewichtung der MINT-Fächer und die tiefe Gymnasialquote sorgen für Abzüge.
- Die Schweiz ist auch führend beim ICT-Einsatz durch Firmen und in der Umsetzung von ICT in den Unternehmen (wirtschaftliche Auswirkungen).
- Einen sehr hohen Rückstand zur Spitze hat die Schweiz hingegen bei Kosten/Nutzen und bei der Nutzung von ICT durch Behörden. Der Bedarf für ein stärkeres Engagement der Schweiz in Sachen E-Government wird also auch hier offensichtlich.

An der Spitze

Die führenden Nationen im IC-Ranking sind:
- Schweden (Gesamt-Ranking und in vier von zehn Bereichen): Infrastruktur, Individuelle Nutzung, Firmennutzung, wirtschaftliche Auswirkungen.
- Singapur (2 Bereiche): Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen
- Südkorea (2 Bereiche): Behördennutzung und soziale Auswirkungen
- Indien (Kosten/Nutzen)
- Finnland (Bildung)

Für den Smalltalk
Folgende Resultate sind wohl eher Anekdoten und somit guter Stoff für gemütliche Runden:
- Die grösste Verbreitung von Mobiltelefonen gibt es in Uruguay.
- Den schärfsten Wettbewerb gibt es in Taiwan.
- Die tiefsten Unternehmenssteuern gibt es in Osttimor.
- Die günstigsten Internet-Flat­rates gibt es in Israel.


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