Wie die jüngste Ausgabe der von Sieber & Partner verfassten Studie "Swiss Software Industry Index" zeigt, hat die in weiten Teilen Europas herrschende Wirtschaftskrise kaum Einfluss auf die Geschäftsgänge der hiesigen Software-Industrie. Die 140 befragten Unternehmen konnten die Umsätze im ersten Halbjahr um 7 Prozent steigern. Damit bewegt sich das Umsatzplus im Rahmen der vergangenen Jahre: Seit 2010 wurde jeweils ein Wachstum zwischen 7 und 8 Prozent ermittelt.
Wie die Studie weiter feststellt, konnte auch bei den Auftragseingängen ein Plus von 8 Prozent erzielt werden. Die Studienverfasser zeigen sich erstaunt über diesen Sachverhalt, "weil sich Schweizer Software-Hersteller, vor allem solche, die kundenspezifische Lösungen bauen, stark auf eine grosse Nachfrage aus dem Bankensektor verlassen". Laut den Verfassern wäre ein möglicher Grund, "dass Banken, die Ihre lokalen Informatik-Abteilungen eindampfen, umso mehr auf Hilfe von externen Software-Spezialisten angewiesen sind".
Dass der Gewinn der Befragten Unternehmen im ersten Halbjahr mit einem Plus von 5 Prozent nicht mit dem Umsatzwachstum mithalten kann, wird damit erklärt, dass es der Branche nur selten gelinge ein Produkt wie MS Office herzustellen und sie statt dessen im Projektgeschäft stecken bliebe.
Ebenfalls unter die Lupe genommen wurde die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Wie die Studie zeigt, suchen 61 Prozent der befragten Unternehmen Mitarbeitende. Erfreulich ist, dass fast jedes zweite Software-Unternehmen diesem Fachkräftemangel mit eigenen Ausbildungsprogrammen entgegenzuwirken versucht: 46 Prozent bilden selber Lehrlinge aus.
(rd)