Mit einem Gesamtumsatz von 783 Milliarden Schweizer Franken ist der Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) der Europäischen Union (EU) im Jahr 2013 um 0,8 Prozent gewachsen. Der Schweizer ICT-Markt wuchs um 1,4 Prozent auf 29,9 Milliarden Franken Gesamtumsatz. Diese Ergebnisse zeigen aktuelle Daten des European Information Technology Observatory (EITO). Im Vergleich zur EU steht die Schweiz in allen Segmenten besser da. Der hohe Anteil der Segmente Software und IT-Services ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Schweizer Wirtschaft insgesamt stark «informatisiert» ist. Zusammen erzielen die beiden Segmente IT-Services (31,6%) und Software (17,0%) fast 50 Prozent Marktanteil und erwirtschafteten 2013 einen Umsatz von 14,5 Milliarden Franken. Praktisch unverändert ist der Umsatz im Segment Telekommunikation, der sich auf 12,2 Milliarden Franken beläuft.
Tablets und Smartphones bleiben im Trend
Bei der IT-Hardware dominieren Tablets den Absatzmarkt. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 1,2 Millionen Stück verkauft (Vorjahr 0,9 Millionen). Damit erreichen Tablets mehr als die Hälfte des Marktanteils (50,7 Prozent). Rückläufig ist hingegen der klassische PC-Markt. Im letzten Jahr wurden insgesamt noch 1,6 Millionen Stück (Laptop, Desktop) abgesetzt (Vorjahr 1,7 Millionen), wobei Laptops rund 60 Prozent für sich beanspruchen. Ein deutliches Bild zeigt sich auch bei den Mobiltelefonen: Mit 80,2 Prozent Marktanteil haben Smartphones gegenüber den «herkömmlichen» Handys klar die Nase vorn. 2013 wurden 3,6 Millionen Geräte verkauft, was einem Wachstum von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr (3,3 Mio.) entspricht.
Politischer Rückhalt ungenügend
Die ICT-Branche ist heute schon der fünftgrösste Wirtschaftssektor der Schweiz. Der Einsatz von Informatik in allen Bereichen und ein leistungsfähiges Ökosystem innovativer ICT-Anbieter sind für den Wissensstandort Schweiz entscheidende Wohlstandstreiber. Dennoch finden die Anliegen der ICT-Wirtschaft wenig politischen Rückhalt. Dabei wäre ein engerer Einbezug der Branche und deren Experten bei vielen Themen auf der politischen Agenda sinnvoll oder gar zwingend notwendig. So zum Beispiel bei der Revision des BÜPF (Bundesgesetz betreffend der Überwachung des Post- und Fernmeldegesetzes), das aktuell in den Räten behandelt wird.
«Die Grossen der Branche sind meist keine einheimischen Firmen. Politiker identifizieren sich deshalb weniger mit ihnen», so Swico-Geschäftsführer Jean-Marc Hensch. «Swico setzt sich deshalb stark dafür ein, der Branche in der Schweizer Politik Gehör zu verschaffen.»
Wirtschaftliches und sozialpolitisches Potential
Sowohl die Marktforscher als auch die Branche erwarten für das laufende Jahr erneut ein Wachstum. EITO prognostiziert für den Schweizer ICT-Markt ein Wachstum um 1,7 Prozent auf 30,4 Milliarden Schweizer Franken. Die Branche bestätigt diese positiven Aussichten, wie der Swico ICT Index für das erste Quartal zum Ausdruck bringt. Der Indexwert der ICT-Branche stieg deutlich auf 115,1 Punkte (Vorquartal 109,7 Punkte) und erreicht damit den höchsten Wert seit mehr als zwei Jahren. Auch hier blicken die beiden Segmente IT-Services und Software am optimistischsten in die Zukunft.
Als Wachstumstreiber leistet die Branche nicht nur einen wirtschaftlichen Beitrag. Damit wächst auch die soziale Verantwortung. In gewissen Bereichen nimmt die ICT hier eine Vorreiterrolle ein; neue und flexible Arbeitsformen beispielsweise sind dank fortschrittlichem Technologieeinsatz verbreitet. Diese bringen nicht nur für Arbeitgeber, sondern auch für Arbeitnehmer wesentliche Verbesserungen. Allerdings liegt es auch in der Verantwortung der Branche, nicht nur die Technologie zu fördern, sondern auch Konzepte und Werkzeuge zu entwickeln, welche eine Überbelastung von Mitarbeitenden verhindern.
Auch in Bezug auf die Integration älterer Arbeitnehmenden kann die Branche durchaus noch reifen und diese verstärkt einbinden.
Politische Agenda 2014
• BÜPF-Revision
• Arbeitszeiterfassung
• Rückgaberecht im Online-Handel
• Urheberrecht
• Lehrplan 21
• Öffentliches Beschaffungswesen
• Energiewende
• Geplante Obsoleszenz
• VREG-Revision