Nachdem der "Tagesanzeiger" im März einen Bericht veröffentlicht hatte, wonach die Zentrale Ausgleichsstelle (ZAS) AHV-Gelder verschleudert haben soll (Swiss IT Reseller
berichtete), schreibt die ZAS nun erneut Schlagzeilen. So soll die Bundespolizei dem
"Tagesanzeiger" zufolge eine Hausdurchsuchung bei einem Angestellten der ZAS angeordnet haben, da dieser dem Verdacht unterliegt, einen noch nicht veröffentlichten Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) weitergeleitet zu haben. Dieser sollte erst im Juli publiziert werden.
Dem besagten Bericht sei unter anderem zu entnehmen, dass die Zentrale Ausgleichsstelle gegenüber der EFK nicht beziffern konnte, wie viel Geld in den Jahren 2013 und 2014 in IT-Projekte geflossen sind. Insgesamt seien in diesem Zeitraum 59 Verträge unterzeichnet worden. Des weiteren seien bis auf eine Ausnahme sämtliche IT-Beschaffungen ausserhalb des gesetzlichen Rahmens abgelaufen und die Einkäufe von einem externen temporären Mitarbeiter mit nicht adäquatem Anforderungsprofil getätigt worden. Auch seien Projekte, die bereits zum Abschluss gekommen seien, unter der Kategorie "in Arbeit" gelistet gewesen.
Insgesamt kam die Eidgenössische Finanzkontrolle aufgrund der bereits erwähnten Punkte sowie verschiedener weiterer Faktoren zum Schluss, dass die IT-Abteilung der ZAS intransparent sei und deren Leistungen mehrheitlich nicht nachvollziehbar seien. Man scheint der Überzeugung zu sein, bei der ZAS existiere kein ordnungsgemässes IT-Controlling. Die Zentrale Ausgleichsstelle werde sich erst nach der Veröffentlichung des Prüfberichtes zu den Vorwürfen äussern, heisst es.
(af)