«Dieses Standbein wird nie verschwinden»
Quelle: Infoguard

«Dieses Standbein wird nie verschwinden»

Infoguard hat in den letzten Monaten einige neue Herstellerpartnerschaften vereinbart, zum Beispiel mit Aruba, Imperva und Utimaco. Trotzdem will der Schweizer Security-Spezialist auch weiterhin selber als Hersteller auftreten.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2014/12

     

Anfang 2013 hat Infoguard in Baar ein eigenes Operations Center mit zertifizierten Sicherheits- und Netzwerkexperten aufgebaut und weitere Investitionen ins Personal sowie einen Ausbau seines Dienstleistungsportfolios, insbesondere in den Bereichen Managed Security sowie Support Services, angekündigt. Unterdessen sind fast zwei Jahre vergangen. Was hat der Schweizer Spezialist für Netzwerk- und Informationssicherheitslösungen in dieser Zeit erreicht? «Swiss IT Reseller» hat bei Infoguard-CEO Thomas Meier nachgefragt.

«Swiss IT Reseller»: Herr Meier, haben Sie die hoch gesteckten Ziele, also den Personalbestand erheblich auszubauen und in die Bereiche Managed Security sowie Support Services zu investieren, erreicht?
Thomas Meier, CEO, Infoguard:
Infoguard ist in den letzten beiden Jahren in allen Bereichen gewachsen, angefangen beim Pentesting und Consulting über das Implementieren von Sicherheits­lösungen bis hin zum Support. Wir haben in der Tat in den letzten beiden Jahren massiv in die Cloud und Managed Security Services investiert und den Personalbestand im Service-Department auf zehn Vollzeitstellen ausgebaut. Die genannten Services erachten wir als strategisch relevant und zukunftsweisend, so dass wir sie unter dem eigenen Brand «Cyberguard» vermarkten. Im Zentrum steht unser Schweizer Security Opera­tion Center (SOC), als Herzstück der Lösung, aus welcher heraus Support Services, Managed Security Services und Cloud Services betrieben werden. Der Swissness-Aspekt spielt hier eine sehr grosse Rolle: Schweizer Experten operieren aus unserem Schweizer Data und Operation Center heraus. Gerade in diesem Bereich wird ausländischen Anbietern im Nachgang der im 2013 publik gewordenen Abhörskandale vielfach misstraut.

In letzter Zeit haben Sie auffällig viele neue Partnerschaften bekannt gegeben. Warum diese Häufung?
Grundsätzlich agieren wir als Lösungsanbieter. Wir verfügen sowohl über ein umfangreiches Beratungs- und Dienstleistungsangebot als auch über eine breite Produktpalette. Da bei unseren Kunden der Trend hin zu einem Trusted- statt mehrerer Security-Partner zielt, versammeln wir ein geballtes Security-­Know-how in unseren eigenen Reihen. Wir lassen uns aber auch auf höchster Stufe zertifizieren, um die Produkte unserer Partnerunternehmen einzusetzen, mit welchen wir zu diesem Zweck strategische Vertriebspartnerschaften eingehen. Mit einem solch abgerundeten Lösungsportfolio können wir alle Bedürfnisse unserer Kunden quasi aus einer Hand abdecken.

Welche Ziele verfolgen Sie mit den Partnerschaften mit Aruba, Imperva und Utimaco, die Sie zuletzt geschlossen haben?
Zum einen haben wir uns auf die Thematik Cloud Services und Outsourcing fokussiert, besteht dort doch noch eine nicht wegzudiskutierende Skepsis betreffend Sicherheit. Welche Services wie sicher ausgelagert werden können und wie man mit Cloud-Anbietern zusammenarbeitet, ist für viele Unternehmen noch unklar. Unsere im Sommer beziehungsweise Herbst 2014 eingegangenen Partnerschaften mit Imperva und Utimaco nehmen diese Thematik nun unter anderem auf. Weiter steht heute der Schutz der Daten selbst und der Access dazu im Zentrum des Interessens. Es muss beispielsweise in vielen Unternehmen klarer geregelt werden, wer auf welche Informationen überhaupt noch Zugriff haben darf. Diesen Zweck erfüllt die Zusammenarbeit mit Imperva ebenso. Mit Utimaco folgen wir weiter dem Trend nach Hardwareverschlüsselung und deren zunehmende Relevanz in vielen Anwendungsbereichen. Mit dieser Kooperation wollen wir in den Bereichen Cloud, Payment und hoheitlichen Anwendungen wie elektronische Identität und PKI für mehr Daten­sicherheit sorgen. Als weiterer Trend ist die zunehmende Mobilität zu nennen. Hierzu arbeiten wir dem WLAN-Marktführer Aruba zusammen.

Sind in der nächsten Zeit weitere Partnerschaften geplant? Falls ja: In welchen Bereichen?
Wir verfolgen den Lösungsansatz wie skizziert laufend weiter. Als nächstes sehen wir beispielsweise grosses Potential im «Privi­leged User Management» und werden mit Cyberark eine engere Partnerschaft eingehen. Da spielen uns unter anderem die strengen Regulierungsbestimmungen der Finma in die Hände, welche insbesondere im Security- und Access-Management hohe Auflagen haben. Ein weiteres Thema ist das Remote Support Session Recording. Dabei kann klar nachverfolgt werden, welcher externe Mitarbeiter von Supportfirmen auf welche internen Daten Zugriff nahm, da alle Aktivitäten aufgezeichnet und über einen definierten Zeitraum gespeichert werden. Zusätzlich erhält die Thematik Software Defined Networks (SDN) und Software Defined Data Centers zunehmende Relevanz. Auch hier wollen wir uns weiterentwickeln.

Werden Sie trotzdem auch in Zukunft noch selber Netzwerk- und Sicherheitslösungen entwickeln und produzieren?
Ja, auf jeden Fall. Dieses Standbein wird nie verschwinden. Infoguard zählt zu den wenigen Unternehmen, die eigene hochleistungsfähige Layer-2-Verschlüsselung für Netzwerke anbieten. Zudem ist auch hier der Faktor der Swissness hoch zu gewichten und wird in der ganzen Welt als Garant für qualitativ hochstehende Sicherheitsprodukte gewertet.


Was haben Sie sich für das kommende Jahr vorgenommen? Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?
Uns bereitet die Zusammenarbeit mit unseren geschätzten Kunden und Partnern viel Freude. Zusätzlich anspornend wirkt der Umstand, dass auf Seiten der Cybergefahren ständig neue Bedrohungen hinzukommen, aber auch auf Seiten der Anwendungen. Beides macht unsere Arbeit höchst interessant und beides wirkt sich auf unseren Unternehmenserfolg aus. Dank des Erfolgs unserer Firma und der genannten Entwicklungen in den letzten Jahren erwarten wir ein weiteres Wachstum unseres Unternehmens. Zudem möchte ich betonen, dass wir höchsten Wert darauf legen, fachlich äusserst kompetente und handverlesene Security-Experten zu beschäftigen und diese laufend weiterzubilden. Zudem bauen wir unser Team ständig um gute Spezialitäten aus.
(mv)


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