Nach Asien und Nordamerika hat sich der japanische Hersteller Netjapan im Frühling 2014 entschieden, seine Backup- und Wiederherstellungslösungen künftig auch in Europa, im Nahen Osten und in Afrika zu lancieren und dafür ein Fachhandelsnetzwerk aufzubauen. In der Schweiz konnte man den IT-Dienstleister Muntor als ersten und exklusiven Vertriebspartner gewinnen.
Seitdem ist hierzulande einiges gegangen: Anfang 2015 hat Netjapan Dominik Zingg, den ehemaligen Europachef von Storagecraft, als General Manager EMEA an Bord geholt. Ein paar Monate später hat man den bisherigen Schweizer Partner Muntor übernommen und tritt heute als Netjapan Europe auf. Gleichzeitig hat man den Europa-Hauptsitz nach Nyon an den Genfersee verlegt.
Auf der Suche nach einem VAD
Unterdessen zählt Netjapan in Europa über 20 Mitarbeiter. Zehn arbeiten, wie Zingg gegenüber «Swiss IT Reseller» erklärt, aus der Schweiz und für verschiedene Länder. Viel grösser soll das Unternehmen in absehbarer Zeit nicht werden. «Wir setzen beim weiteren Ausbau auf die Zusammenarbeit mit der Distribution und exklusiven Landesvertretungen», verrät der EMEA-Chef, der derzeit allerdings noch auf der Suche nach einem Schweizer Value Added Distributor (VAD) im Bereich Storage oder Security ist.
Auch nach weiteren Resellern hält der Backup- und Disaster-Recovery-Spezialist Ausschau, vor allem im Bereich MSP. Im Prinzip soll aber jeder IT-Fachhändler als Partner in Frage kommen. Versprochen wird eine Standard-Marge von 25 Prozent. Unterstützt werden Reseller ausserdem neu mit sogenannten Professional Services, also Dienstleistungen, die sie à la Carte und zu einem Festpreis pro Leistung (nicht pro Stunde) buchen können. Dazu gehören laut Zingg sowohl Beratungs- als auch Hands-on-Leistungen, von der Erarbeitung einer Backup-Strategie bis hin zu einer kompletten Installation der Software und Backup-Einrichtung sowie Dienste für Monitoring, schnelle Notfallüberbrückung und Recovery.
Ein Blick auf die aktuelle Preisliste zeigt, dass eine Installation und Konfiguration der Software von Netjapan auf einem physikalischen Server oder Desktop Fachhändler beispielsweise pauschal 55 Franken kostet, auf einem Hyper-V Host sind es 83 Franken. Recovery Services gibt es derweil für 21 Franken pro Einheit und die Replizierung der Backups in die Netjapan Cloud kostet einen Reseller aktuell 0.101 Franken pro GB und Monat.
«Unsere Serviceleistungen helfen Fachhändlern, sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und Kosten reduzieren zu können. Es müssen keine internen Mitarbeiter mehr dafür eingestellt und ausgebildet werden», so Zingg, der mit seinem Unternehmen in den letzten zwölf Monaten angeblich ein Umsatzwachstum von über 300 Prozent erzielt hat. «Das muss man aber relativieren, da unsere Produkte in Europa ja auch erst seit Mai 2014 angeboten werden.»
160 Schweizer Reseller
Die Schweizer Partnerlandschaft von Netjapan besteht heute aus nicht ganz 160 kaufenden Resellern. «Dabei handelt es sich nicht um die ganz grossen, sondern vor allem um mittelgrosse und kleinere Systemhäuser», meint Zingg. Dazu gehören beispielsweise die Unternehmen Ascanius, Atrox, Boss-info, HMS und Netaccess.
In diesem Jahr will Netjapan den Dienstleistungsbereich für Reseller noch weiter ausbauen und diese Services auch über die Distribution anbieten. Dazu braucht man wie erwähnt aber erst noch einen Schweizer VAD, mit dem man laut Zingg nach Möglichkeit noch in diesem Jahr einen Vertrag unterzeichnen will.
(mv)