Neues EU-Urheberrecht endgültig genehmigt
Quelle: Wikimedia

Neues EU-Urheberrecht endgültig genehmigt

Mehr als 2,5 Jahre nach dem Vorschlag der Europäischen Kommission wurde die überarbeitete und umstrittene Urheberrechtsrichtlinie am Montag von den Mitgliedstaaten im Rat der EU endgültig verabschiedet.
15. April 2019

     

Die EU ändert ihren Rechtsrahmen für das Urheberrecht, um es fit für den Einsatz im heutigen digitalen Umfeld zu machen. Der Rat hat heute eine Richtlinie angenommen, mit der das bestehende Urheberrecht der EU modernisiert wird, "um den Weg für einen echten digitalen Binnenmarkt zu ebnen", so die offizielle Pressemitteilung. Die neuen Regeln sollen einen angemessenen Schutz für Autoren und Künstler gewährleisten und gleichzeitig neue Möglichkeiten für den Zugang zu urheberrechtlich geschützten Online-Inhalten in der gesamten Europäischen Union eröffnen.

Die neue Urheberrechtsrichtlinie wurde bei einer Abstimmung im EU-Rat von 19 Ländern unterstützt, wobei sechs Mitgliedstaaten - darunter Italien und die Niederlande - dagegen stimmten. Drei Länder haben sich bei der Abstimmung der Stimme enthalten.


Einer der am meisten kritisierten Aspekte des Gesetzes, Artikel 13, würde Technologieunternehmen für Urheberrechtsverletzungen verantwortlich machen. Das bedeutet, dass sie Lizenzen von Rechteinhabern erwerben müssen, um solche Inhalte überhaupt hosten zu können.

Gegner des Gesetzes sagen, dass dies zu umstrittenen Filtersystemen führen wird, die alles von Memes bis GIFs blockieren, bevor sie überhaupt hochgeladen werden. Die EU sagt jedoch, dass dies nicht der Fall sein wird, und behauptet, dass die Nutzer weiterhin in der Lage sein werden, solche Inhalte frei zu teilen. (swe)


Weitere Artikel zum Thema

EU nimmt Urheberrechtsreform an

26. März 2019 - Das EU-Parlament hat die umstrittene Reform des Urheberrechts durchgewunken. Für Plattformen wie Youtube bedeutet das, dass sie Upload-Filter einsetzen müssen.

Suissedigital zieht trotz Abo-Rückgängen positive Jahresbilanz

28. Februar 2019 - Der Wirtschaftsverband Suissedigital zieht in Bezug auf das vergangene Jahr trotz dem Verlust von Abonnementen eine positive Bilanz. So konnten etwa Internetsperren aus den Urheberrechtsgesetz ferngehalten und ein Verbot von zeitversetztem Fernsehen verhindert werden.

Facebook kauft Anti-Piraterie-Start-up Source3

26. Juli 2017 - Facebook kauft das Start-up Source3, welches auf die Erkennung, Lizenzierung und Administration von Urheberrechten spezialisiert ist. Durch die Integration dessen Technologien, will das Unternehmen die Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material auf der Social-Media-Plattform unterbinden.

Kommentare
scheiss Artikel 13
Dienstag, 16. April 2019, jo



Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welchen Beruf übte das tapfere Schneiderlein aus?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER