Der Menschenfreund: Michael Gubelmann, Country Manager Switzerland, Citrix
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Der Menschenfreund: Michael Gubelmann, Country Manager Switzerland, Citrix

Michael Gubelmann, Country Manager Switzerland bei Citrix, mag Menschen und baut gerne etwas auf. Nicht zuletzt deshalb engagiert er sich auch bei zwei Start-ups und kann sich vorstellen, irgendwann selbst bei einem der beiden tätig zu werden.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2021/04

     

Authentisch, optimistisch und empathisch – so beschreibt sich Michael Gubelmann, Country Manager Switzerland bei Citrix, selbst in drei Worten. Und er mag Menschen, schon seit immer. Wieso, kann er schwer in Worte fassen. Ein Versuch: «Ich bin sehr neugierig und ein Mix zwischen Albert Einstein und Audrey Hepburn – ich lache sehr gerne, kann aber auch ernst sein. Ich finde es super, mit Menschen zusammen zu sein.» Und der 49-Jährige ergänzt schmunzelnd: «Ich war schon immer eher extrovertiert, das würden auch meine Lehrer von früher sagen.» Auch bei seinem Führungsstil kommt seine Freude an den Menschen zu tragen. «Ich will, dass sich die Mitarbeiter wohl fühlen. Dazu braucht es eine klare, einfache Kommunikation und man muss Fehler eingestehen können.»

Mit Nokia von 100 auf 0

Weil bei ihm der Mensch im Vordergrund steht, dauerte auch seine Tätigkeit als Vermögensberater nach der Banklehre nur kurz. «Denn da hat man aus meiner Sicht Sachen gemacht, die für die Bank besser waren als für den Kunden. Deshalb hat das Bankenumfeld nicht gepasst.» Wohler fühlte sich Gubelmann bei seinem nächsten Arbeitgeber Swisscom, wo er bereits in sehr jungen Jahren die Chance bekam, ein Team zu führen. «Der Mensch stand hier im Zentrum und das hat mir viel gegeben.» Gestartet in der Abteilung, die sich um Radio- und Fernsehkonzessionen kümmerte, wechselte er relativ rasch zu den Swisscom Shops, die dazumal noch nicht zentral organisiert waren. Dort verantwortete er die Läden in Schaffhausen, Thurgau und Winterthur.

Eine weitere Wendung nahm seine Karriere, als der Industriebetrieb Robert Bosch die dänische Handyfirma Dancall kaufte und auch in der Schweiz damit Fuss fassen wollte. Gubelmann fiel als Leiter Geschäftsbereich Mobile Kommunikation die Aufgabe zu, hierzulande das Business aufzubauen. «Diese Erfahrung war sensationell. Die beiden Unternehmen hatten grosse kulturelle Unterschiede, was sehr lehrreich war.» Als aber Nokia an die Türe klopfte, weil Gubelmann dem Unternehmen für den Aufbau des Schweizer Geschäfts empfohlen wurde, wechselte er zu den Finnen – und blieb über 14 Jahre. «Das Schönste war in dieser Zeit, dass kein Mitarbeiter von sich aus die Firma verlassen hat. Das Schlechteste war, als wir von 70 Prozent Marktanteil auf 10 Prozent fielen und Leute entlassen mussten. Aber immerhin konnten wir alle Betroffenen anderweitig platzieren.» Frustrierend war dabei vor allem auch, dass man es nach der Lancierung des iPhone 2007 habe kommen sehen, den Zusammenbruch aber nicht mehr habe aufhalten können – «es war wie eine Lawine».


Durch die Übernahme von Nokia durch Microsoft landete Gubelmann schliesslich bei den Redmondern, wo er verschiedene Rollen innehatte, Bereiche wie etwa E-Commerce aufbauen durfte und zuletzt als Digital Stores Lead DACH amtete. «Auch das war eine spannende Zeit. Es war interessant zu erleben, wie das abläuft, wenn man von der Nummer 1 in der IT gekauft wird.»

Firmen auf- und umbauen

Durch seine Tätigkeit bei Microsoft kam Gubelmann auch in Kontakt mit Citrix und wurde vom Unternehmen schliesslich angefragt, ob er Lust habe, Citrix in der Schweiz noch bekannter zu machen. Gubelmann wollte und so ist er seit Januar 2020 als Country Manager Switzerland bei Citrix tätig. «Citrix Schweiz brauchte eine andere Kultur, hatte das Unternehmen in Vergangenheit doch eine relativ hohe Fluktuation. Das war auch der Punkt, der mich gereizt hat: Wie baut man eine Firma in einem Land so um, dass die Mitarbeiter glücklich sind, und verankert eine entsprechende Kultur?» Microsoft sei so gut aufgestellt, dass man nur wenig beeinflussen konnte, während sich Citrix diesbezüglich eher wie ein Start-up anfühle.

Für seine weiteren Karriereweg hat der 49-Jährige keine konkreten Pläne. «Ich möchte einfach an einem Ort sein, wo ich etwas bewegen kann, wo ich Leidenschaft und Freude habe.» Zudem reizt ihn die Selbständigkeit. Gubelmann hat nebst Citrix zwei Firmen, bei welchen er als Investor, Berater und Verwaltungsrat fungiert. «Gerne würde ich irgendwann in einer der beiden Firmen auch wirklich tätig sein.»


Die beiden Unternehmen operieren im Bereich Athletik und Ernährung sowie Nahrungsergänzung – «beides Bereiche, die mich nicht zwingend stark interessieren.» Ehemalige Mitarbeiter seien auf ihn zugekommen und hätten ihn von der Geschäftsidee überzeugt. «Da steckt viel Leidenschaft dahinter. Und ich freue mich, wenn mich ehemalige Mitarbeiter um Hilfe beim Vertrieb bitten oder wenn sie jemanden brauchen, der Struktur in das Ganze reinbringt.» Für eine weitere Selbständigkeit hat Gubelmann viele Ideen – abseits von der IT. «Ich sehe zum Beispiel bei Hunde- und Katzenfutter riesiges Potenzial. Das ist ein grosser Markt, wo man mit selbst entwickeltem Futter mit klaren Inhaltsstoffen sicher punkten könnte.» So oder so: «Mein Ding ist es, etwas aufzubauen oder umzubauen, damit es funktioniert oder wieder funktioniert. Was braucht es, um von Null aus erfolgreich zu sein? Das finde ich spannend.»

Golf als Ausgleich

Mit den zwei Start-ups und der Arbeit bei Citrix ist Gubelmann gut ausgelastet. Seine eher spärliche Freizeit verbringt der verheiratete Familienvater am liebsten auf dem Golfplatz. «Mich fasziniert die Ruhe, zudem kann ich hier Bewegung mit Spiel verbinden.» Daneben geniesst er gerne gutes Essen und ein schönes Glas Wein – «ich bin ein grosser Bordeaux-Fan» – mit guten Freunden. Zudem wird er, sobald man coronabedingt wieder darf, einmal pro Woche Fussball spielen. «Ich spiele zwar gerne Fussball, schaue aber lieber Eishockey. Ich mag es nicht beim Fussball schauen, wenn sich die Spieler am Boden wälzen. Beim Eishockey weiss man: Wenn einer am Boden liegt, dann ist nicht mehr gut.»


Gubelmanns grösster Wunsch für die Zukunft ist, gesund zu sein. «Und ich möchte irgendwann mal drei Monate auf Mallorca am Meer verbringen.» Mallorca sei für ihn wie heimkommen, verbringe er doch jedes Jahr seine Ferien dort. «Meine Kinder würden jetzt sagen ‹Papi ist bünzlig›, aber ich fühle mich da wohl. Ich bin nicht sehr abenteuerlustig und risikofreudig.»

Michael Gubelmann

Michael Gubelmann ist als Einzelkind in Seuzach nahe Winterthur aufgewachsen. Nach einer Bank­lehre arbeitete er zwei Jahre als Vermögensverwalter, bevor er zu Swisscom wechselte, zuerst in die Abteilung, die sich um ­Radio- und Fernsehkonzessionen kümmerte, danach war er verantwortlich für Shops in Schaffhausen, Thurgau und Winterthur. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei Robert Bosch war Gubelmann anschliessend rund 14 Jahre als ­General Manager Alps für Nokia tätig. Nach der Übernahme durch Microsoft verblieb Gubelmann während rund sechs Jahren in verschiedenen Positionen bei den Redmondern, zuletzt als Digital Stores Lead DACH. Seit ­Januar 2020 amtet der heute 49-Jährige als Country Manager Switzerland bei Citrix. ­Gubelmann ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebt mit seiner Familie in ­Nürensdorf. (abr)


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