«Ich habe heute einen total erfüllenden Job, weil er sehr vielseitig ist», freut sich Gabriela Müller. Die 51-Jährige leitet zum einen das Marketing und den Verkauf bei
Studerus, ist zum anderen aber auch noch für das ERP- und CRM-System beim Distributor verantwortlich. «Ich habe das System 2012 eingeführt, und was eigentlich als Projekt gedacht war, ist irgendwie bei mir hängengeblieben. Heute bin ich die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen, Anliegen und Probleme rund um das System.» Doch damit nicht genug: Beim Schweizer Generalvertreter von Zyxel trägt Gabriela Müller auch hier Marketing-Verantwortung. «Ich habe einen starken Bezug zu Zyxel, durften wir als Team doch dank unserer Vorreiter-Rolle ab 2009 die Marketing-Zentrale für Zyxel in Europa aufbauen und danach sieben Jahre lang als Marketing-Agentur tätig sein.» Etwas, das sie heute noch mit Stolz erfüllt. «Ich durfte innerhalb von Studerus diesen und viele andere Meilensteine mitprägen.»
Diese Vielseitigkeit in ihrem Tun ist etwas, das Gabriela Müller braucht – ebenso wie Veränderungen. «Es müssen nicht immer die grossen, bahnbrechenden Umstellungen sein. Aber ich mag es, wenn sich mein Umfeld verändert.» Denn dadurch müsse man sich immer weiterbilden und könne nicht stehenbleiben. Entsprechend wünscht sie sich auch für ihre berufliche Zukunft, in Bewegung zu bleiben. Sie will aber nicht nur sich selbst bewegen, sondern auch selbst etwas bewegen können. «Deshalb fühle ich mich sehr wohl in kleineren bis mittelgrossen Betrieben. Denn hier sehe ich in meinem täglichen Wirken, was ich bewegen kann.» Ausserdem habe sie einen gewissen Freiraum, um selbständig denken und agieren zu können. «Nicht jeder Schritt muss irgendwo abgestimmt werden. Das gefällt mir. Und es geht mir nicht primär darum, mich selbst zu verwirklichen, sondern darum, die Mission unserer Firma zu erfüllen und das möglichst mit Eigenverantwortung und selbständigem Denken.»
Immer in Bewegung
Bewegung bestimmt nicht nur den Berufsalltag von Gabriela Müller, sondern auch ihr Privatleben. «Ich führe ein sehr aktives Leben. Ich bin nicht gerade hyperaktiv, aber gerne in Bewegung. Die Musse, um mich zwei Stunden hinzusetzen und ein Buch zu lesen, habe ich eher selten.» Entsprechend verbringt sie ihre Freizeit in der Natur und beim Sport. Dabei haben es ihr die Berge besonders angetan, wobei nicht die Rede von herkömmlichen Wanderungen ist, sondern vielmehr von Berg- und Skitouren und Klettern am Felsen. «2020 waren wir etwa auf dem Kilimandscharo. Ich habe mir damit einen langjährigen Traum erfüllt.» Bei den Bergtouren ist es die Faszination des Gipfels, die Gabriela Müller vorantreibt. «Dort oben zu sein und den Berg bezwungen zu haben, ist ein unbeschreibliches Glücksgefühl.»
Beim Sport widmet sie sich seit zwei Jahren vermehrt dem Triathlon. «Die Kombination von drei verschiedenen Sportarten reizt mich hier.» Und so stand im letzten Jahr der erste Mitteldistanz-Ironman (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und einen Halbmarathon rennen) auf dem Programm. Dabei war nicht nur der Wettkampftag des Ironman 70.3 an sich reizvoll: «Das darauf Hintrainieren hat mir besonders gefallen. Auf ein grosses Ziel hinzuarbeiten, seine Grenzen kennenzulernen und aus der Komfortzone herauszukommen, waren für mich die Highlights.» Entsprechend hat sie jetzt Blut geleckt und will nächstes Jahr weitere Mitteldistanz-Triathlons absolvieren.
Einfach mal machen
Findet man Gabriela Müller mal stillsitzend vor, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass sie gerade ihr neuestes Gadget auf Herz und Nieren prüft. «Ich bin ein Fan technischer Gadgets. Dabei setze ich mich aber nicht vertieft damit auseinander, sondern es interessiert mich, weil es neu ist. Ich spiele damit herum und wenn ich es verstanden habe, dann lege ich es zur Seite, weil der Reiz vorbei ist.» Aktuell steht gerade kein neues Gadget auf dem Prüfstand. «Aber Alexa in Verbindung mit unserem Smart Home hat uns eine Weile begleitet, wurde dann aber wieder aus unserer Küche verbannt, weil sie nicht alles mitbekommen muss, was mein Mann und ich besprechen.» Während Kopfhörer zum Schwimmen sich als schlechtestes, weil unbrauchbares Gadget erwiesen haben, ist Gabriela Müller von ihrer Garmin-Sportuhr sehr angetan. «Ich analysiere die Zahlen zu Sport und Schlaf-Tracking. Und auch wenn ich mein Leben nicht davon bestimmen lasse, so beeinflusst es mich schon, wenn Garmin sagt, ich sollte meine Batterien mehr aufladen. Dann gehe ich früher ins Bett oder versuche, mich anderweitig zu regenerieren.» Denn ihr Leben sei doch sehr durchgetaktet. «Aber ich empfinde es nicht als stressig, auch wenn mein Umfeld manchmal besorgt ist, dass ich früher oder später ausbrenne», meint sie schmunzelnd. «Doch das glaube ich nicht, denn ich habe ein sehr selbstbestimmtes Leben und bin zu nichts verpflichtet, ausser zu arbeiten. Und ich lade meine Batterien auf mit dem was ich mache.»
Für ihre Zukunft wünscht sie sich denn auch, dass sie noch lange diese Energie hat, wie sie sie heute hat. «Ich möchte das alles gerne weiterhin machen können und gleichzeitig die Balance zwischen Arbeit und Privatleben halten können. Denn es muss alles Platz haben in meinem Leben, ich brauche diese Vielseitigkeit.» Und sie sei nicht eine Person, die Sachen aufschiebe für die Zeit nach der Pensionierung. «Wenn ich einen Wunsch habe, versuche ich, diesen sofort umzusetzen. Wieso sollte ich warten? Ich denke nicht über Hindernisse nach, sondern probiere einfach. Denn meine Erfahrung zeigt mir, dass eigentlich nie etwas wirklich schief geht, sondern vielleicht einfach ein bisschen anders rauskommt als ursprünglich geplant.» Mit Verhinderern – «das haben wir schon immer so gemacht oder das letzte Mal hat es auch nicht funktioniert» – tut sich Gabriela Müller, wenig verwunderlich, schwer. «Ich mag keine Bremser, ich gehe gerne vorwärts, privat wie auch beruflich.» Dabei geht sie aber nicht auf Konfrontationskurs, bezeichnet sie sich doch als Harmoniemensch. «Wenn jemand sagt, es geht nicht, dann streite ich nicht, sondern versuche, es selbst zu machen und zu zeigen, dass es doch irgendwie geht.»
Gabriela Müller
Gabriela Müller ist in Zürich-Affoltern als Einzelkind in einem behüteten Familienumfeld aufgewachsen. Nach dem KV in einer Handelsorganisation war sie im Kreditkartenumfeld tätig und absolvierte berufsbegleitend eine Weiterbildung zur Betriebsökonomin, bevor sie sich an der HSG in St. Gallen in Richtung Marketing vertiefte. Schliesslich folgte eine Stelle als Beraterin in einer Webagentur. «Hier konnte ich meine Leidenschaft für Marketing, Informatik und Werbung verbinden.» Dennoch zog es sie schliesslich auf Kundenseite: «Je mehr Kundenprojekte ich durchgeführt habe, desto mehr habe ich gefunden, dass es schade ist, dass man als Berater sein ‹Baby› abgeben muss und nicht mehr mitbekommt, was danach passiert.» Und so landete Gabriela Müller vor über 20 Jahren schliesslich bei
Studerus, wo sie verschiedene Funktionen durchlaufen hat und heute Marketing und Verkauf leitet. Die 51-Jährige ist seit über 15 Jahren verheiratet und lebt mit ihrem Mann am Greifensee.
(abr)