Kreislaufwirtschaft in der IT
Quelle: zVg

Kreislaufwirtschaft in der IT

Wenn neue Geräte auf den Markt kommen, stellt sich die Frage: Was passiert mit den Handys oder Notebooks, die noch funktionstüchtig wären? In einem neuen Positions­papier zeigt Swico Bestrebungen der Industrie in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft auf.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2021/11

     

Auf europäischer und internationaler Ebene gibt es immer stärkere Bemühungen, Bereiche wie Nutzungsdauer der Geräte, Reparierfähigkeit, ­Ersatzteile sowie Garantie- und Gewährleistungsfristen zu regulieren. Begründet wird das mit dem Anspruch auf grössere Nachhaltigkeit und das Schlies­sen von Kreisläufen – beides in Anbetracht der beschränkten Ressourcen legitime Anliegen, für die sich die Hersteller, Importeure und Händler der ICT-Branche stark einsetzen. Allerdings beruht die politische und öffentliche Diskussion teilweise auf veralteten oder widerlegten Angaben oder verkennt die Anstrengungen, welche die ­Industrie in der Schweiz heute schon eigenverantwortlich umsetzt. Swico hat deshalb ein Positionspapier zur Kreislaufwirtschaft erstellt, das dem Dialog mit Behörden, Politik und Institutionen dient. Mit der stetigen Lancierung von neuen ­Produkten auf dem Markt ist die Diskussion aber auch wieder in der breiten Öffentlichkeit angekommen – und betrifft natürlich auch die IT-Reseller.


Wir stellen deshalb hier ­einige der wichtigsten Angebote für kreislaufbewusste Nutzung vor, mit welchen Händler und Distributoren die Konsumentinnen und Konsumenten einfach bei der nachhaltigen und kreislaufbewussten Nutzung von IT-Geräten unterstützen können.

Trade-in-Angebote

Diverse Hersteller nehmen Geräte zurück, deren Lebensdauer noch nicht abgelaufen ist, die aber nicht mehr den Bedürfnissen der User entsprechen. Je nach Gerät und Zustand erhalten Konsumenten einen Rabatt bei einem Neukauf oder ­einen Barbetrag ausbezahlt (die einzelnen Bestimmungen variieren von Hersteller zu Hersteller). Daten werden sicher gelöscht, Geräte überholt und der Wiederverwertung zugeführt. Sollte eine Wiederaufbereitung nicht mehr möglich sein, werden die Geräte sauber entsorgt, damit die darin enthaltenen Wertstoffe weiterverwendet werden können und der Rest gegebenenfalls thermisch verwertet werden kann. Reseller wie Swisscom, Salt, Sunrise oder Brack bieten analoge Programme; so kann auf der Website bereits eine erste Schätzung vorgenommen werden, wie viel das abzugebende Gerät noch wert ist.

Verlängerung der Nutzungsdauer durch Wiederverwertung

Noch funktionierende, sanierte Geräte können auf dem Sekundärmarkt weiterverkauft werden. ­Hersteller und Reseller arbeiten hier teilweise mit Spezialisten wie Recommerce.ch zusammen oder bieten, wie zum Beispiel IBM, ein eigenes Angebot mit Pre-used certified Equipment. Eine Sonderform bildet hier das Spenden von noch funktionierenden Geräten, wie es zum Beispiel bei Swisscom möglich ist.

Verlängerung der Nutzungsdauer durch Reparatur

Hersteller und Reseller bieten einen professionellen Reparaturservice – teilweise mit Anmeldung vor Ort oder durch Einsenden des Produkts (je nach Anbieter mit kostenfreier Zustellung). ­Zusätzlich bieten Hersteller und Reseller Online-­Hilfen zur selbständigen Behebung von häufigen Problemen.

Konkrete Angaben zu den Angeboten einzelner Hersteller und Distributionen finden Sie auf www.swico.ch/kreislaufwirtschaft.


Swico wird die Diskussion rund um Themen wie ökologischer Fussabdruck, Ökodesign und regulatorisches sowie politisches Umfeld weiterhin beobachten und aktiv mitgestalten. Im ­Bereich Öffentlichkeitsarbeit wird Swico Konsumenten weiterhin für bestehende Rücknahme- und ­Wiederverwertungsprogramme sensibilisieren und aufzeigen, dass selbst defekte Geräte einen inhärenten Wert besitzen und damit nicht in Schubladen oder Kellern verstauben, sondern dem Recycling zugeführt werden sollten. Und das geht, dank der Zusammenarbeit von Handel und Swico Recycling, einfach und effizient: Konsumenten können nicht mehr nutzbare elektronische Geräte am Verkaufspunkt oder bei den entsprechenden Sammelstellen kostenlos abgeben – das korrekte und umweltschonende Recycling haben sie beim Kauf bereits mit bezahlt.
Über Swico
Swico ist der Wirtschaftsverband der ICT- und Online-­Branche. Er vertritt die Interessen von etablierten Unternehmen und Start-ups in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Seine über 650 Mitglieder mit ca. 56’000 Mitarbeitenden erwirtschaften jährlich einen Umsatz von 40 Milliarden Franken, ­insbesondere im Bereich Hardware, Software, Hosting, IT-­Services, Consulting, Digital­marketing und -kommunikation. Weitere Infos: www.swico.ch


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