Ein schöner Zoo: Hippos, Business Monkeys und Porzellan-Elefanten. In der heutigen Geschäftswelt gibt es eine neue Spezies, die zunehmend an Bedeutung gewinnt: der HIPPO – die «Highest Paid Person’s Opinion». Diese besonderen Wesen haben sich an die Spitze der Gehaltsstruktur gekämpft und geniessen die damit verbundenen Privilegien. Doch was passiert, wenn der HIPPO nicht nur das höchste Gehalt kassiert, sondern auch den grössten Einfluss auf Entscheidungen hat? In dieser Kolumne werfen wir einen ironischen Blick auf die negativen Auswirkungen dieser Entwicklung und darauf, wie man humorvoll damit umgehen kann.
Die Vorstellung, dass die bestbezahlte Person im Raum auch die Klügste sein muss, ist weit verbreitet. Leider zeigt die Praxis oft ein anderes Bild. Ein HIPPO, das sich seiner Position und seines Einkommens zu sicher ist, kann schnell zum Problem werden. Anstatt Entscheidungen auf Grundlage von Fakten und fundierten Analysen zu treffen, neigt ein HIPPO vermutlich dazu, aus dem Bauch heraus zu handeln. Schliesslich ist es der Meinung, dass sein hohes Gehalt auch einen unfehlbaren Instinkt mit sich bringt. Diese Einstellung kann zu einer Reihe von negativen Konsequenzen führen:
Erstens: Innovationsstopp. HIPPOs neigen dazu, konservativ zu handeln, um ihre Position zu sichern. Das bedeutet, dass innovative Ideen und risikoreiche, aber potenziell gewinnbringende Projekte oft im Keim erstickt werden. Zweitens: Teamdemotivation. Wenn das Team merkt, dass das HIPPO alle Entscheidungen trifft, ohne die Meinungen anderer zu berücksichtigen, kann das schnell zu Frustration und Demotivation führen. Talente, die sich unterfordert fühlen, suchen dann häufig das Weite. Drittens: Mangelnde Diversität: Ein HIPPO, das sich für den Mittelpunkt des Universums hält, wird selten die Vielfalt an Meinungen und Perspektiven schätzen, die ein erfolgreiches Unternehmen ausmachen. Das führt zu einem einseitigen Denken und schränkt die Problemlösungsfähigkeit des Unternehmens ein.
Umgang mit HIPPOs: Eine Überlebensstrategie
Mit ironischem Humor kann man Situationen mit HIPPOs entschärfen. Ein paar Tipps:
Zustimmungseffekt: Zuerst zustimmen, dann die Idee durch subtile Ergänzungen erweitern.
- Lob in Massen: Ironisches Lob, beispielsweise: «Ohne Ihr Gehalt hätten wir das nie bedacht».
- Verdeckte Revolution: Im Hintergrund ein Netzwerk von Unterstützern aufbauen.
- Humor als Waffe: Humorvoll auf Probleme hinweisen, beispielsweise durch «Meeting-Bingo» mit typischen HIPPO-Phrasen.
Der Aufstieg der HIPPOs ist ein Phänomen, das nicht so schnell verschwinden wird. Doch mit einer Prise Ironie und cleveren Strategien können leistungsbereite und fähige Mitarbeiter und Führungskräfte gleichermassen lernen, mit dieser Spezies umzugehen. Am Ende des Tages geht es darum, eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der nicht das Gehalt, sondern die besten Ideen den Ton angeben. Denn nur so kann langfristiger Erfolg sichergestellt werden – und vielleicht findet auch das HIPPO – aus meiner Sicht eher ein Hippopotamus amphibius, auch Grossflusspferd genannt – eines Tages Gefallen an einer solchen Umgebung.