Die Hälfte der Schweiz bestellt bei Temu & Co.
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Die Hälfte der Schweiz bestellt bei Temu & Co.

Laut einer Comparis-Studie haben im letzten Jahr 52 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer Produkte bei einem chinesischen Shop bestellt. Ausschlaggebend war oft der Preis.
28. Januar 2025

   

Comparis hat im Rahmen einer repräsentativen Befragung das Einkaufsverhalten der Schweizer Bevölkerung bei den chinesischen Shops Aliexpress, Shein, Temu und Wish untersucht. Demnach haben 52 Prozent der Befragten im letzten Jahr bei mindestens einem dieser Shops etwas bestellt. Am beliebtesten dabei: Temu, wo 47 Prozent im letzten Jahr eingekauft haben. Dahinter folgen Aliexpress mit 20 und Shein mit 16 Prozent. Der Anteil an Frauen, die auf chinesischen Shops einkaufen, ist mit 57 Prozent höher als der Männeranteil (48 %). Frauen kaufen tendenziell bei Temu und Shein, während auf Aliexpress der Männeranteil höher ist.

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage ist, dass Familien mit 60 Prozent die günstigen Angebote häufiger nutzen als Ein- und Zweipersonenhaushalte (49 bzw. 45 %). Auch bezüglich Bildungsniveau zeigen sich Unterschiede: Während Personen mit niedrigem und mittlerem Bildungsstand mit einem Anteil von 56 Prozent Waren in den China-Shops geordert haben, sind es bei denen mit Fachhochschul- oder Universitätsabschluss 49 Prozent.


Was das Haushaltseinkommen angeht, bestellen Personen mit einem Einkommen bis zu 4000 Franken (59 %) und solche mit 4000 bis 8000 Franken (55 %) signifikant häufiger bei den chinesischen Onlineshops als Personen mit einem Einkommen über 8000 Franken (47 %). Schliesslich gibt es auch regionale Unterschiede: In der Deutschschweiz haben 49 Prozent mindestens einmal in den letzten 12 Monaten etwas in China bestellt, in der Romandie sind es mit 57 Prozent und im Tessin mit 69 Prozent hingegen deutlich mehr.
Als Hauptgrund, warum auf den China-Shops eingekauft wird, nennen die Befragten mit einem Anteil von 71 Prozent und grossem Abstand den Faktor "tiefe Preise". 12 Prozent geben an, Produkte zu bestellen, die es sonst nirgends gibt, und für 6 Prozent ist die Vielfalt des Angebots ausschlaggebend. 28 Prozent sind mit den Bestellungen sehr zufrieden, 44 Prozent eher zufrieden. Eher oder sehr unzufrieden sind hingegen nur 6 Prozent der Befragten.

Laut der Comparis-Umfrage führt Temu mit 18 Prozent die Liste der Anbieter an, bei denen in den letzten 12 Monaten am häufigsten Waren oder Dienstleistungen bezogen wurden. Besonders Frauen nannten den China-Shop mit 23 Prozent deutlich häufiger als Männer, die auf 14 Prozent kamen. Auf Platz zwei liegt Digitec Galaxus mit 17 Prozent, wobei hier Männer mit 21 Prozent klar vor den Frauen mit 12 Prozent liegen. Bei Zalando, das den dritten Platz belegt, kehrt sich das Verhältnis um: Frauen bestellen mit 18 Prozent häufiger als Männer mit 13 Prozent.


Insgesamt kaufen 69 Prozent mindestens alle 2 bis 3 Monate online ein. Während 2 Prozent mehrmals und 5 Prozent etwa einmal pro Woche über Smartphone, Tablet oder Laptop shoppen, kaufen 5 Prozent gar nicht online ein und 24 Prozent seltener als alle 2 bis 3 Monate. Auffällig ist, dass Männer häufiger online einkaufen als Frauen. Zudem bestellen Personen mit einem monatlichen Einkommen zwischen 4000 und 8000 Franken oder darüber häufiger als jene mit einem Einkommen unter 4000 Franken. (mw)


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