Leere Lager: Sobig-Virus kam zu früh


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/15

     

Am 10. September wird sich der jüngste PC-Schädling Sobig.F selbständig ins Viren-Nirvana befördern. Neben einer Flut von E-Mails und zahllosen abgestürzten PCs haben Sobig, Blaster und Konsorten aber immerhin für steigende Umsätze im Channel gesorgt, was Distis und Hersteller frohlocken lässt.
Doch die Freude ist getrübt. So hat beispielsweise Symantec eben erst mit der Auslieferung der neuen Produktegeneration für das Jahr 2004 begonnen. Deshalb hatten viele Distributoren ihre Lagerbestände an der Vorgängerversion drastisch reduziert, was sich jetzt bitter gerächt hat:
«Die Attacken kamen wirklich im dümmsten Moment», sagt Daniele Regazzoni, Divisionsleiter bei Tech Data Schweiz, «wenn wir mehr an Lager gehabt hätten, wir hätten das Doppelte verkauft.» So standen die Privatanwender mitunter in Outlets wie dem Mediamarkt oder bei Retailern wie Manor und Megashop vor leeren Regalen.
Sicherheitsprodukte befanden sich während der letzten Wochen tatsächlich auf dem Höhenflug: «Bei Privatanwendern haben wir einen merklich erhöhten Bedarf festgestellt», bestätigt Heike Faller, Medienverantwortliche von Symantec Schweiz.
Bei dieser Kundengruppe liesse sich nämlich ein kurzfristiger Anstieg tatsächlich messen. Während die Unternehmen langfristige Sicherheitsstrategien verfolgten, würden Privatanwender in Zeiten erhöhten Risikos kurzerhand im Online-Shop ein Sicherheitsprodukt erstehen, erklärt Faller.
«Wir hatten vermehrt Anfragen von Resellern betreffend Sicherheitsprojekten wie Managed Firewalls, die diese unter anderem bei Providern realisieren werden», sagt auch Reto Nobs, Geschäftsleitungsmitglied des Netzwerkdistributors Azlan.
Vor allem der Blaster-Wurm scheint das Interesse vieler Provider an modernen Firewall-Lösungen neu entfacht zu haben, meint Nobs. Diese könnten es sich nämlich nicht länger leisten, ihre ADSL-Kunden unzureichend vor Bedrohungen durch Viren und Würmer zu schützen. (bor)


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