Schöpfer schöpft aus dem Vollen

Dem Outsourcing-Geschäft wird allenthalben ein steigendes Volumen zugesprochen. T-Systems Schweiz scheint’s gut zu gehen. CEO Peter Schöpfer (Bild) zog kürzlich Zwischenbilanz.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/16

     

«Wir kaufen keine Geschäfte», sagt Peter Schöpfer, CEO von T-Systems anlässlich einer Medienorientierung zu IT Reseller. «Das wäre kurzfristig gedacht. Der Druck käme automatisch ‘von oben’, wenn die Kasse nicht stimmt.» Dennoch will Schöpfer mit der Schweizer Organisation des Mega-Outsourcers schneller wachsen als der Markt.
Rechnet etwa MSM Research für dieses Jahr mit einem Wachstum von rund fünf Prozent im Service-Markt, so soll T-Systems in der Schweiz — wenn es nach Schöpfer geht — in diesem und in den nächsten Jahren rund fünf bis acht Prozent zulegen.
Nach Schätzungen setzt T-Systems Schweiz dieses Jahr rund 500 Mio. Franken um – hauptsächlich in den Bereichen Finance & Insurance, Healthcare, Government und Retail.

Noch Aufträge für 100 Mio. erwartet

Bis Ende Jahr erwartet Schöpfer noch einen Auftragseingang von rund 100 Millionen Franken. Ob die Summe tatsächlich zustande kommt, hängt allerdings zum grössten Teil von einem Pitch ab, um den sich zurzeit die Outsourcer rangeln: ein 60 Millionen-Auftrag über mehrere Jahre.
Um welches Projekt es sich bei dem grossen Brocken handelt, wollte Schöpfer an der Presseveranstaltung allerdings nicht verraten. Die restlichen Eingänge sollen über kleinere Aufträge im Umfang von 5 bis 15 Millionen zustandekommen.

Finance fördern

Den Zuschlag für ein kleineres Projekt konnte das Unternehmen bereits vermelden: T-Systems wird ab Mitte Oktober für die Bank Coop das Host-System betreiben. Der Outsourcing-Vertrag umfasst den Betrieb des S/390-Rechners mit Spiegelung der Daten über zwei örtlich entfernte Standpunkte.
Ziel der Auslagerung ist es, die Kosten zu senken und gleichzeitig die Sicherheit zu erhöhen. Laut Schöpfer kann T-Systems bereits in den nächsten Tagen einen weiteren neuen Bankenkunden bekannt geben. Finance ist denn auch ein Bereich, den man weiter ausbauen will.

Grösstenteils Neuprojekte

Dieses Jahr konnten neben der Bank Coop auch Orange, IGS, Mobiliar und Rega als Neukunden gewonnen und bestehende Verträge mit der SBB, dem Inselspital, Triumph International und Clariant verlängert werden.
Gregor Stücheli, Head of Business Lines, sagte, dass 70 Prozent der Projekte Kostensenkungsinvestitionen seien. «Der Mittelstand ist unser Targetelement. Der Mittelstand, wir verstehen damit die ‘M’ unter den KMU, also Firmen ab 300 Mitarbeitern, sind die künftigen Outsourcing-Kunden – und zwar durch alle Branchen hindurch.»
Laut Schöpfer handelt es sich nur bei 10 bis 15 Prozent der Neukunden von T-Sytems um Projekte, die man der Konkurrenz hat abringen können, der Rest seien effektiv neue Outsourcing-Projekte. (mh)


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