Der Westschweizer Distributor und Service-Anbieter
Darest & Sunset Informatic beschäftigt rund 120 Mitarbeiter und erzielt einen jährlichen Umsatz von über 65 Millionen Franken. Das Hauptquartier befindet sich zusammen mit dem Rechenzentrum in Genf. Die Niederlassung Lausanne betreut Verkauf und Technik-Dienstleistungen. Deutschschweizer Stützpunkte befinden sich derzeit in Zürich und Basel. Von hier aus soll der ehemalige IBM-Mann Michael Haussener den Deutschweizer Markt bearbeiten.
IT Reseller: Herr Haussener, der Name Darest & Sunset sagt uns nicht allzu viel – wie situiert sich die Firma innerhalb der Branche?
Haussener: Wie viele andere, begann
Darest & Sunset 1978 als Box Mover. Seit den Neunzigerjahren rückten vermehrt Dienstleistungen in den Vordergrund, die zusammen mit den Hardware-Partnern erbracht und als eigene Pakete angeboten werden. Dazu kommt der Bereich Outsourcing für Callcenter und Support sowie für die Netzwerkadministration. Trotzdem ist das Unternehmen zugegebenermassen nach wie vor stark Hardware-orientiert.
In dieser Beziehung ist die Deutschschweiz aber nicht gerade Niemandsland.
Es ist sogar ein ausgesprochener Verdrängungsmarkt. Das macht meine Aufgabe nicht einfacher. Aus meiner Zeit bei der
IBM Personal Computing Division kenne ich diesen Markt aber recht gut. Im Gegensatz zu damals vertrete ich bei
Darest & Sunset ein sehr breites Portfolio, vom Radiergummi bis zum grossen Backup-Server, um es einmal so zu sagen.
Worin unterscheiden Sie sich denn von der Konkurrenz?
Vor allem durch unsere After Sales Services. Diese machten uns in der Romandie zur Nummer eins. Dabei setzen wir weniger auf Wartungsverträge als auf ein Vertrauensverhältnis mit den Kunden. Sie wissen, dass wir für sie da sind, ohne dass sie sich durch langjährige Verträge binden müssen. Wir stellen etwa für bestimmte Aufgaben auch Personal zur Verfügung, und wenn nötig suchen wir für unsere Kunden sogar ständige IT-Mitarbeiter.
Warum wählten Sie Basel als Ausgangspunkt Ihrer Deutschschweizer Strategie?
(Lacht) Weil ich Basler bin und nach meinen Zürcher Jahren gern wieder einmal in meiner Heimat tätig sein wollte. Nein, im Ernst, ich denke, dass ich hier einen Standortvorteil habe, weil ich viele Leute kenne. Über Zürich wollen wir aber die Ostschweiz und das nahe Ausland angehen. Zudem wollen wir im Raum Bern tätig werden, der noch nicht so stark penetriert ist.
Sie haben einiges vor – wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie zurzeit?
Vor Ort bin ich zurzeit noch allein, werde aber von einem Team in Lausanne dediziert unterstützt. Wir werden aber unseren Bestand rasch aufstocken und bis Ende nächsten Jahres komplett sein. Zudem kann ich jederzeit auf über 120 Darest-&-Sunset-Mitarbeiter zurückgreifen. Vielleicht ist die kleine Besetzung ein wenig ein Nachteil gegenüber Mitbewerbern wie Bechtle oder
RedIT, die über grosse Teams vor Ort verfügen. Aber für unsere Kunden ist es wohl wichtiger, dass sie sich verstanden fühlen und dass wir sie beraten und ihnen helfen können.
Sie haben vorher von Outsourcing gesprochen...
Im Outsourcing-Bereich verfügen wir mittlerweile über einige Erfahrung und wollen hier vermehrt Muskeln zeigen. Wir betreuen etwa europaweit das Callcenter und den Helpdesk für einen international bekannten Baumaschinenhersteller. Unsere Verbindung mit der Firmengruppe Global Serve öffnet uns manche Türe in rund 140 Ländern. Das gilt auch für die Distributionstätigkeit, wo wir Schweizer Produkte international vertreten.
Zurück zur Deutschschweiz – welche Ziele verfolgen Sie hier als nächstes?
Vorerst geht es darum, unseren Bekanntheitsgrad zu verbessern. Zudem suche ich die Zusammenarbeit mit den grossen Herstellern. In der Westschweiz ist
Darest & Sunset der grösste HP-Partner und betreut gesamtschweizerisch dessen First und Second Level Support.
Box-Moving bildet nach wie vor das Grundrauschen unserer Geschäftstätigkeit, und ich treffe meine Kunden meist erst einmal wegen der Hardware. Doch dies führt oft zu weiteren Projekten wie etwa die Server- oder Netzwerkkonsolidierung. Unsere Devise heisst, mehr Performance für weniger Geld, und mit Hardware allein ist das nicht zu erreichen. Ein aktuelles Beispiel ist ein Kunde aus dem Bereich Chemical Development Services, der Kommunikationsprobleme mit seinen Aussendienstmitarbeitern hatte, die in verschiedenen Ländern tätig sind. Ich bin überzeugt, dass wir ihm eine sehr gute, auf IBM-Notebooks basierende Lösung implementieren (schmunzelt). Ich gebe zu, dass ich immer noch etwas IBM-minded bin, auch wenn ich mich natürlich um Objektivität bemühe. (Interview: fis)