Das IT-Geschäft mit den Banken bleibt spannend. Einer, der den Trends in diesem Umfeld von Berufs wegen nachspüren muss, ist René Meier. Er ist Managing Director des Zürcher Finance Forum, das heuer am 1. und 2. November zum 15. Mal stattfinden wird. Das Motto: «Finanzplatz Schweiz im Umbruch – Erfolgsstrategien für den Wandel».
Ein wichtiges Thema bleiben die modernen Core-Banking-Lösungen. Allerdings beginnt sich hier der Schwerpunkt allmählich von der Evaluation zur Implementation zu verschieben. Im zu Ende gehenden Jahr haben viele Schweizer Finanzinstitute den Entscheid gefällt, mit welcher Core-Banking-Plattform sie in die Zukunft aufbrechen wollen. Nun geht es darum, diese Projekte umzusetzen.
Diese Tendenz spiegelt sich auch am Finanz Forum wider: In den Seminaren wird zusehends über erfolgreiche Implementationen referiert. Meier glaubt, dass die Ablösung der Core-Banking-Systeme mit neuen Plattformen auch über die nächsten zwei bis drei Jahre im Gespräch bleiben werden.
Ausstellerfeld verkleinert
Weitere wichtige Themen, die auch die IT tangieren, sind im Bankenumfeld die Umsetzungen von regulatorischen Anforderungen – allen voran Basel II und Sarbanes-Oxley. Aber auch Security, Konsolidierung, Kostenoptimierung in der IT, Risk Management und Customer Relationship Management bleiben gemäss Meier aktuell.
Diese Themen will das Finance Forum mit Ausstellern und Seminaren abdecken. In diesem Jahr leistete sich das Forum den Luxus, die Zahl der Aussteller um 10 Prozent zu reduzieren. «Wir wollten mehr Platz schaffen für mehr Lounges, damit die Aussteller ihre Besucher in einer angenehmen Umgebung treffen können», erklärt Meier. Verzichtet hat man gemäss Meier auf Firmen, deren Produkte sich nicht spezifisch an die Finanzindustrie richten.
Themenfeld erweitert
Während die Veranstalter das Ausstellerfeld verkleinerten, erweiterten sie es gleichzeitig thematisch. Neu wird auch das Versicherungsgeschäft ins Boot geholt. Der Branche ist ein eigener Referatszyklus gewidmet. Meier schätzt, dass mit diesem Schritt die Besucherzahl von 3000 aus dem letzten Jahr gehalten werden kann.
Mit Don Peppers (Marketing-Koryphäe) sowie Henning Kagermann (Chairman und CEO SAP) konnten zwei Referenten engagiert werden, die als zusätzliche Publikumsmagnete wirken sollen. Bei Kagermann ist gemäss Meier die Rechnung bis jetzt aufgegangen. Für sein Referat gibt es viele Anmeldungen. Don Peppers hinkt bis jetzt punkto Besucherinteresse hinterher.
Selbst prominente Namen sorgen jedoch noch nicht für rundum zufriedene Besucher. Um die Qualität der Vorträge zu kontrollieren, müssen die Referenten jeweils vor dem Beirat des Finance Forum mit ihrer Präsentation vorturnen. In diesem Jahr haben sich die Veranstalter des Forums für die Qualitätssicherung noch etwas Neues einfallen lassen: Die Besucher können per SMS die Referenten und ihre Referate bewerten. Die Ergebnisse werden unmittelbar ausgewertet und auf einem Display veröffentlicht – das setzt bei den Referenten ein grosses Mass an Kritikfähigkeit voraus. Den Veranstaltern kann man jedenfalls nicht vorwerfen, sie täten nichts für die Qualität. (map)
