«Die Neuerungen machen die Lizenz-Programme verständlicher und erleichtern Resellern den Verkauf unserer Produkte», meint Reto Zwyssig, Channel-Verantwortlicher bei
Novell Schweiz.
Bisher gab es drei Lizenzierungsmöglichkeiten: Das Master Licence Agreement (MLA), das Corporate Licence Agreement (CLA) und das Volume Licence Agreement (VLA). Seit Anfang März hat Novell die Lizenzverträge nun konsolidiert.
Neue CLA-Verträge werden nicht mehr abgeschlossen. Die alten CLAs laufen zwar weiter, doch neue Kunden haben nur mehr die Wahl zwischen dem VLA oder - falls sie mindestens eine halbe Million Franken Umsatz mit Novell-Produkten generieren - dem MLA.
Die Rabatte für VLA-Verträge wurden ebenfalls neu geregelt: Auf Lizenzen gibt es 19 Prozent, auf Maintenance, die nun auch mit VLAs erhältlich ist, und auf damit gemeinsam gekaufte Lizenzen, bekommt der Kunde 28 Prozent Rabatt. Zudem wurden die Lizenzpreise um rund 16 Prozent günstiger eine Folge der Anpassung an die aktuellen Dollarkurse. «Von diesen besseren Konditionen profitieren», so Zwyssig, «alle, also auch die bisherigen Kunden.»
Erweiterte Maintenance
Die Maintenance-Verträge schliessen neben der Update-Protection auch Supportleistungen ein. Maintenance kann für mehrere Jahre im voraus erworben werden. Die Laufzeit umfasst in jedem Fall volle 12 Monate, ohne an das Ende des Lizenzvertrags gebunden zu sein. Ausschlaggebend für die Laufdauer ist ausschliesslich der Erneuerungsmonat. Der Umfang des technischen Supports bei VLA-Verträgen ist von den Maintenance-Ausgaben abhängig: Bis 18’000 Franken gibt es ein elektronisches Support-Ereignis gratis. Dessen Wert beziffert
Novell auf 1650 Franken. Wer mehr ausgibt hat Anrecht auf den umfassenderen Techselect-Dienst, der drei Support-Ereignisse abdeckt. Ausserdem gehört die Professional Resource Suite zu allen Maintenance-Verträgen. Mit deren Hilfe sollen sich die meisten Probleme mit Novell-Produkten online lösen lassen.
Vorteile für Reseller
Für den Channel bedeuten die neuen Programme, wie Zwyssig ausführt, eine Erleichterung, da die Vertragsbedingungen und -angebote nun einheitlicher sind. In der Praxis geht es für die Reseller vor allem um die VLAs, denn MLAs sind laut Zwyssig in der Schweiz eher selten.
Da die Maintenance allen Kunden Support zur Verfügung stellt und von der Laufzeit des Lizenzvertrages abgekoppelt ist, kann sie auf jeden beliebigen Zeitpunkt verkauft werden, an welchem der Kunde über das entsprechende Budget verfügt. Die höheren Rabatte bilden dabei ein zusätzliches Argument. Als weitere Vereinfachung nennt Zwyssig die Tatsache, dass für VLAs keine von der Europazentrale abgesegneten, schriftlichen Verträge mehr benötigt werden.
Linux mit Support
Da immer öfter auch kleine und mittlere Unternehmen Linux einsetzen, steigt die Nachfrage nach einer Lösung, die einfach zu implementieren und zu warten ist.
Novell bündelt daher Suse Linux Enterprise Server 9 neuerdings mit einem technischen Support-Programm. Zur Wahl stehen neben dem Basic-Paket, das der bisherigen Upgrade-Protection entspricht, die Programme Standard (mit zusätzlich technischem Support per Telefon zur Bürozeit und Antwort innerhalb von vier Stunden) und Priority (mit 24x7-Telefon-Support und Rückruf innerhalb einer Stunde).
Mit den Paketen Standard und Priority gibt es zudem das Trainings-Kit «Suse Linux Fundamentals» zum Selbststudium. Darauf ist Novell besonders stolz und verweist darauf, dass ein solches Kit nirgends sonst mit eingeschlossen ist, obwohl die Preise mit denen der Konkurrenz praktisch identisch sind. Die Kosten für die Bundles sind einerseits von der Laufzeit des Supportvertrags und anderseits von der Anzahl der CPUs abhängig. Für zwei CPUs und eine Laufzeit von einem Jahr beispielsweise kostet das Basis-Paket 456 Franken, Standard 990 Franken und Priority 1920 Franken. Um die Händler anzufeuern, hält Novell für jedes Enterprise-Server-Bundle, das zwischen dem 1. Februar und dem 31. Juli 2006 verkauft wird, einen Amazon-Gutschein im Wert von 20 Euro für den Verkäufer bereit.
Partnersuche
Ein Teil der
Novell Partner hat sich bereits in Kursen mit den neuen Programmen vertraut gemacht. Im Frühjahr - das genaue Datum ist noch offen - soll zusätzlich ein «Partner Opportunity Day» über die Bühne gehen, wo Lösungen und Programme demonstriert werden. Dort will Zwyssig auch die neuesten Unterlagen vorstellen, mit denen Reseller ein Kundenevent oder eine Präsentation vor Ort bestreiten können. Zwyssig hofft, damit weitere Novell-Partner gewinnen zu können: «Seit der Angliederung von Suse hat sich die Zahl unserer Partner mehr als verdoppelt. Aber ich denke, wir brauchen noch weitere Interessenten, um den Markt abdecken zu können.»