KURZNEWS IT-MARKT


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/21

     

LG will nur noch JVM

Der Elektronikkonzern LG Electronics hat sich entschieden, auf seinen ­Chocolate-Handys nur noch die Java Virtual Machine (JVM) der maroden Zürcher Softwareschmiede Esmertec einzusetzen. Bisher wurden fünf Millionen der flachen Chocolate-Handys verkauft. Esmertec, die bereits seit zwei Jahren mit LG Electronics zusammenarbeitet, gibt nun bekannt, dass LG fortan auf den genannten Mobiltelefonen nur noch Esmertecs JVM «Jbed» einsetzen werde. Jbed wurde bereits in verschiedene ­Modelle von LG-Mobiltelefonen integriert.

IT-Schnupperstudium

Wie schon in diesem Jahr soll an der ETH in Zürich auch Mitte März 2007 wieder ein Schnupperstudium Informatik durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen einwöchigen intensiven Einführungskurs, der ausschliesslich Frauen offen steht. Mit der Aktion sollen Frauen zu einem Informatikstudium motiviert werden.

EDS arbeitet für Lufthansa

Der Outsourcer EDS steht kurz vor der Einführung einer neuen SOA-Plattform für die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa. EDS hat Ende des zweiten Quartals mit Lufthansa einen Entwicklungsvertrag für eine Middleware-, Messaging- und Sicherheitsplattform abgeschlossen, die die Grundlage für die künftige service­orientierte Architektur zur Kommunika­tion, Interoperation und Integration über offene Standards mit anderen Lufthansa-Partnern und Luftverkehrssytemen bilden soll.

Firmeninfos aus dem Netz

Die Wirtschafts-Informationsplattform Swissguide hat eine neue Funktion auf ihre Website aufgeschaltet, mit der man einen aktuellen Firmenreport aller im Handelsregister eingetragenen Firmen generieren kann. Der Preis pro Report beträgt 9.90 Franken. Die von Deltavista zur Verfügung gestellten Daten beinhalten ­Firmenname, Adresse, Telefon, Fax, Email, URL, Gründungsdatum, Rechtsform, Zweck, NOGA-Code, Anzahl Mitarbeiter, Revisionsstelle, Verwaltungsrats- und Managementmitglieder mit Funktion und Unterschriftsberechtigung sowie - wenn vorhanden - Filialen und Besitzverhältnisse.

Weko: Zu hohe Handytarife

«Swisscom, Orange und Sunrise verfügen für die Terminierung von Anrufen in ihr Mobilfunknetz über eine marktbeherrschende Stellung», heisst es auf der Website der Weko. Die Feststellung der Weko erlaubt nun der Comcom laut Fernmeldegesetz, selber die Terminierungspreise festzusetzen und damit den Anbietern vorzuschreiben. Die Gebühren sollen in Zukunft nach kostenorientierten Grundsätzen festgelegt werden.

Schweizweit Glasfaser

Cyberlink bietet neuerdings neben den Standleitungen über Kupfer auch einen schweizweiten Zugang zu Glasfaserkabeln an. Mit dem «Premium Service» verspricht der Internet Service Provider eine Verfügbarkeit von bis zu 99,93 Prozent und symmetrische Bandbreiten bis zu 1000 Mbit/Sekunde. Wenn die Vertragslaufzeit mehr als drei Jahre betrage, sei der Glasfaserausbau gratis. Eine Erhöhung der Bandbreite des Managed Ethernet Service ist innerhalb von 24 Stunden möglich.

Zycko vertreibt Sanrad

Der auf Storage und Netzwerklösun­gen spezialisierte Distributor Zycko Networks wird von Deutschland aus Produkte von Sanrad vertreiben. ­Sanrad ist Hersteller von High Performance Storage V-Switches, einer IP-Storage-Area-Network-Lösung. Diese sollen den Aufbau von SANs auch für kleinere Unternehmen erschwinglich machen.

Grüne IBM-Blogger

IBM-Experten führen seit kurzem ­einen Blog zu aktuellen Konzepten für Energieeffizienz in der IT. Ziel des Blogs sei es, den Aufbau einer Energie-IT-Community zu unterstützen und den gezielten Austausch von Wissen über energieeffiziente IT-Lösungen zu fördern. Im Vordergrund würden Fragen nach grünen Lösungen für Rechenzentren stehen.

Nokia erwartet gutes Jahr

Nokia geht davon aus, dass im kommenden Jahr weltweit über eine ­Milliarde Handys (aller Hersteller) verkauft werden. Das entspricht einem Anstieg um rund 10 Prozent. Vor allem in den asiatischen und ­afrikanischen Ländern erwarten die Finnen grosse Zuwachsraten. Nokia ist mit rund 35 Prozent Marktanteil Marktführer in der Handy-Sparte.

Tech Data und Nuance

Tech Data und Nuance Communications schliessen eine europaweite Vertriebsvereinbarung. Die vollständige Palette der Spracherkennungs- und Bildbearbeitungslösungen von Nuance sind bei dem Broadliner nun für alle europäischen Händler erhältlich.

Problematischer IT-Müll

Laut UN werden jährlich 50 Millionen Registertonnen Elektroschrott produziert. Weiter heisst es, dass allein in den USA pro Jahr 20 Millionen PCs im Müll landen. Der grosse Teil des Computerschrotts werde von den westlichen Nationen nach Afrika oder Asien verschifft. Als Beispiel wird die Hafenstadt Lagos in Nigeria angeführt. 75 Prozent des Elektroschrotts, der dort lande, sei nicht verwertbar und werde auf illegalen Müllkippen verbrannt. Dabei finden sich auch Stoffe wie Blei und Quecksilber. Die UN will nun an die Hersteller appellieren, bei der Produktion ­ihrer Geräte mehr Verantwortung zu übernehmen.

80'000 Franken

Laut Monster.ch verdient man in der Schweiz in der IT- und Telekommunikationsbranche im Schnitt 80‘000 Franken im Jahr. Mehr verdient wird nur in der Berufsgruppe Consulting mit 83‘000. Die Gehälter von Frauen liegen laut Monster im Schnitt um 19% tiefer als die ihrer männlichen Kollegen. Ein weiteres Ergebnis, das aus dem Online-Gehaltstest von Monster gezogen wurde: In der IT verdient man in der Schweiz gut 20% mehr als in Deutschland. In anderen Branchen sind die Unterschiede deutlich geringer.

Gesucht: Informatiker

Gemäss dem Bundesamt für Statistik lag der Index der offenen Stellen in der Informatikbranche im 3. Quartal bei 235,3 Punkten oder 36% über dem Wert des Vorjahresquartals. Im Vergleich mit dem zweiten Quartal ergibt sich eine Zunahme um 3,7%. Die Zahl der Beschäftigten im Bereich Informatikdienste nahm von 63‘000 auf 65‘000 zu. Im Vergleich mit dem 2. Quartal blieb die Zahl unverändert.

Asus auch bei Wortmann

Seit neuestem sind beim Distributor Wortmann auch Barebones von Asus erhältlich. Bisher hatte der Hüllhorster Distributor mit Schweizer Niederlassung schon Mainboards und Grafikkarten von Asus im Angebot. Es ist dies bereits die dritte Meldung einer neuen Zusammenarbeit von Asus in diesem Herbst. Zuvor wurde schon vermeldet, dass Wyscha Asus-Monitore vertreibt und Littlebit neu Komponenten der Taiwaner im Angebot führt.

Spezialtastaturen bei OHC

OHC Computer vertreibt neu Spezialtastaturen der deutschen Active Key. Darunter sind Keyboards für Industrieanwendungen, Point-of-Sale-Installationen mit eingebautem ­Kreditkartenleser oder Trackball und Touchpad, Funktastaturen oder beleuchtete Varianten. Als seine Zielmärkte definiert das Unternehmen Banken, Versicherungen, Behörden, Industrieautomation, Kassensysteme, Transportwesen, Medizintechnik, ­Telekommunikation und Multimedia.

Bald kommt ADSL2

Wer meint, ADSL sei zu langsam, kann sich auf 2007 freuen. Dann kriegt Swisscom nämlich Breitband-Konkurrenz von ihren jetzigen ADSL-Resellern. Etliche ISPs planen, die Entbündelung der letzten Meile für ­eigene Breitband-Angebote auf Basis von ADSL2 und ADSL2+ zu nutzen. ­Dies bedeutet vor allem eins: Höhere Bandbreiten bis 25 Mbps, mit der Nutzung von zwei Kanälen (Bonded ADSL2+) sogar bis 50 Mbps. Zu den Vorreitern gehören Cyberlink und VTX. Cyberlink ist bereits jetzt an 65 Orten in der Schweiz präsent und kann dort die ersten Kunden aufschalten, sobald sie die Erlaubnis von Swisscom erhält.

Cablecom käufig

Gleich mehrere Übernahmen will ­Cablecom 2007 in der Schweiz tätigen. Dies sagte der Cablecom-Chef Rudolf Fischer gegenüber der Handelszeitung. Das Netz des Kabelnetzanbieters soll rasch vergrössert werden, wozu weitere Firmen dazugekauft werden müssten, so Fischer. Zudem plant das Unternehmen Investitionen in die letzte Meile und Kooperationen mit Internetanbietern wie Google und Yahoo, deren Inhalte man in Zukunft vermehrt beziehen wolle. Wachsen möchte Cablecom gemäss Fischer vor allem mit Triple-play-Angeboten und mit Digital-TV.

Bakom gegen Cablecom

Das Bakom hat bereits im April 2005 ein Verfahren gegen Cablecom er­öffnet. Auslöser ist Cablecoms Digital-TV-Angebot, das an den Kauf ­respektive die Miete eines Decoders gekoppelt ist. Dies soll gegen Cablecoms Konzession verstossen, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. So heisst es in der Konzession vom 26. Juni 2002, der Vertrag über das Abonnementsfernseh-Angebot dürfe nicht vom Kauf/Miete einer Set-Top-Box abhängig gemacht werden. Der Abschluss des Verfahrens wird 2007 erwartet.

Erneute Strafanzeige

Siemens Schweiz respektive deren Pensionskasse hat bei der Staatsanwaltschaft eine weitere Strafanzeige gegen den früheren Portfolio-Manager und weitere Personen ausserhalb der Firma, die möglicherweise bei den Veruntreuungen von Geldern für Bestechungszwecke involviert waren, eingereicht.


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