«Unser Wachstum ist abhängig von der Anzahl Mitarbeiter», sagte Finanzdirektor Laurent Wasserberg und meinte damit die raren Ingenieure und Fachkräfte. Das Schweizer Unternehmen hat letztmals 1984 Verluste geschrieben es blieb bisher das erste und einzige Mal. Heute zählt der Informatik-Dienstleister 420 Mitarbeiter, mehrheitlich Ingenieure aus den Gebieten Physik und Mathematik. Kernbereiche sind Systemintegration, Software-Entwicklung und Consulting.
Besonders in Zürich mit derzeit 80 Angestellten will
Elca stärker expandieren, stösst aber immer auf die gleichen Probleme: «Der Arbeitsmarkt ist ausgetrocknet», sagt CEO Daniel Gorostidi (Bild), der seit 1994 das Unternehmen leitet. Der gebürtige Franzose ist seit 2000 Mehrheitsaktionär und Verwaltungsratspräsident.
Stetiger Ausbau als Dienstleister
Gorostidi startete seine Karriere 1979 bei
Elca (damals Electro-Calcul) und leitet seither den kontinuierlichen Ausbau. 2007 hat Elca Büros in Lausanne, Zürich, Genf, Bern, London, Paris und Ho-Chi-Minh-Stadt. In der vietnamesischen Niederlassung arbeiten mittlerweile 80 Leute in der Offshore-Entwicklung. Als Unternehmen, das nicht an der Börse quotiert ist, kommuniziert Elca ungewöhnlich offen und detailliert seine Geschäftszahlen. Die Aktienmehrheit wird von den Managern und den Mitarbeitern gehalten.
Im abgeschlossenen Geschäftsjahr hat die Firma den Umsatz um 14 Prozent auf 57 Mio. Franken und den Gewinn vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) um 28 Prozent auf 5 Mio. Franken gesteigert. Das ist Rekord. Besonders stark ist Elca im Finanzsektor, ist aber auch im Gesundheitswesen, bei der öffentlichen Hand, und bei Transport- und Online-Ticketverkaufslösungen im Geschäft und arbeitet mit starken Partnern.
30 Kunden bringen 80% Umsatz
«60 Prozent unseres Umsatzes generieren wir mit 14 Kunden; 80 Prozent des Umsatzes kommen von 30 Kunden», sagte Gorostidi. Referenzkunden sind unter anderem die UBS, SBB und SNCF aber auch Suva, Kantons- und Bundesbehörden. «95 Prozent des Umsatzes sind Dienstleistungen als Berater und Entwickler, 5 Prozent sind Hard- und Softwareverkäufe», sagte Gorostidi. Derzeit arbeite man an über 300 Projekten, an ebenso vielen wie im Geschäftsjahr 2006, wovon nur ein einziges abgebrochen wurde. «Das spricht für treue Kundschaft und gute Qualität», lobte Marketing und Sales Director Christian Hunziker. Der bei
NCR, Sun Microsystems und
Dell engagierte Hunziker leitet die in den letzten Jahren verstärkte Kommunikation von
Elca.
Expansion in Europa
«Wir befinden uns in einer Investitionsphase in Frankreich und loten in Spanien die Möglichkeiten aus, haben aber noch keine Wiederverkäufer gefunden», sagte Gorostidi. «Elca produziert Software mehrheitlich im Auftrag des Kunden, sichert sich aber die Rechte selbst und bietet diese Lösungen anderen sowie zukünftigen Kunden an», sagte Hunziker. Ein Beispiel sind die Ticketing-Lösungen, zusammen mit der SBB entwickelt, die sich dagegen entschieden und das Produkt nun von der französischen Staatsbahn SNCF benutzt wird. (mro)