Welche technologischen und gesellschaftlichen Trends und Innovationen werden uns in den kommenden Jahren stark beschäftigen? Antworten darauf liefert das IBM Forschungslabor in Rüschlikon (ZH). Dort arbeiten aktuell rund 350 Forscherinnen und Forscher für
IBM. Ihre Projekte sind unter anderem molekulare Computer, effiziente Wasserkühlungen für Mikro-Chips oder virtuelle Konferenz-welten.
Nanotechnologie als Spezialgebiet
Die Nanotechnologie ist ein Spezialgebiet des Schweizer Labors und wird ab 2011 im neuen Forschungsgebäude zusammen mit der ETH Zürich noch weiter vertieft werden. Dort verfügen die Forschenden dann über weltweit einzigartige Räume. Heike Riel, Manager Nanoscale Electronics, zeigte, wie weit man bei
IBM heute ist. Einerseits verkleinert man die aktuelle Basis der Computer, die Silizium-CMOS-Technologie. Ab 2012 müssen erste Ideen für deren Nachfolger in die Entwicklung gehen. Ein Beispiel dafür wäre, direkt einzelne Moleküle als Schalter oder Informations-Speicher zu nutzen.
Virtuelle Welten für's Business
Virtual Worlds Experte Dirk Husemann und sein Team arbeiten aktuell an einer Kombination der bekannten Collaboration-Software Lotus Sametime mit der Opensim Virtual-World-Plattform. Dadurch können bei Bedarf virtuelle Konferenzräume erstellt werden, in denen man dann beispielsweise weiter diskutieren oder Präsentationen zeigen kann. Aktuell wird das Forschungsprojekt in einem Pilot in den USA erstmals getestet.
Bioinformatik mit Nachholbedarf
Bruno Michel, Manager Advance Termal Packaging, vereint in Rüschlikon die Biologie mit der Informatik. Die Biologie profitiere sehr viel von Computern, andersherum passiere das kaum. Das soll sich ändern und der menschliche Körper vermehrt als Vorbild dienen. Ein konkretes Projekt in diese Richtung ist eine fortschrittliche Wasserkühlmethode für Mikro-Chips. Sie geschieht durch Wasser, das in zirka 50 Mikrometer-kleinen Strukturen direkt zwischen den einzelnen Prozessorebenen in einem 3D-Chip durchgeleitet wird und so den ganzen Chip effizient kühlt. Weiter forscht Bruno Michel aktuell am biomolekularen Computing mittels DNA. (Michel Vogel)