Das neu eröffnete Microsoft Development Center in Zürich Wollishofen erinnert mit seinem Game-Raum entfernt an die Büroräumlichkeiten von
Google und bietet Platz für bis zu 200 Mitarbeiter. Diese Zahl soll in den nächsten drei Jahren erreicht werden. Momentan beschäftigt das Entwicklungszentrum unter der Leitung von Erich Gebhardt 45 Angestellte. Mit dem Ausbau des Development Centers bekennt sich Microsoft zum Standort Schweiz, wie auch Grace Chang, Business Manager von Microsofts Unified-Communications-Gruppe aus Redmond, bestätigt. In Zürich sollen auch in Zukunft wesentliche Bestandteile der Office-Suite entwickelt werden. Offiziell eröffnet wurde das Entwicklungszentrum vom Zürcher Stadtrat Martin Vollenwyder. In seiner Rede betonte er, dass Zürich nicht nur Finanzplatz, sondern auch Wissensstandort sei. Auch Daniel Heinzmann, Direktor Organisation und Informatik der Stadt Zürich (OIZ), freut sich, dass die Redmonder den Entwicklungsstandort Schweiz stärken. «Dies ist eine super Botschaft für die Schweiz», so Heinzmann. Die Stadt Zürich setzt selber auf OCS 2007. Bis heute sind 250 Mitarbeiter damit ausgerüstet, in diversen Grossprojekten sollen nun die restlichen Arbeitsplätze folgen. Jürg Gutknecht, Vorsteher des Departements Informatik der ETH Zürich, betont, dass Zürich durch das Development Center seinen Standortvorteil stärke. Dies sei einer der Wege, wie sich die Schweiz auch im Hochschulzirkus gegen die grossen Player wie die USA behaupten könne. Allerdings müsse man in der Schweiz weiterhin das Bewusstsein stärken, dass ICT eine Wertschöpfungschance sei. «Die Schweiz sollte den Anspruch haben, weltweit softwarearchitektonisch führend zu werden», so Gutknecht. Ebenfalls für den Innovationsstandort Schweiz plädierte Elgar Fleisch, Professor für Innovation an der ETH Zürich und der HSG. Dabei dürfe man nicht vergessen, dass Lösungen für disruptive Technologien meist von kleinen Firmen stammten, wie es Media-Streams einst war. Das heutige Entwicklungsteam ging aus der im Jahr 2000 von Erich Gebhardt gegründeten Firma hervor. 2005 folgte die Übernahme durch
Microsoft.
Erstes Schweizer MIC
In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) hat Microsoft sein schweizweit erstes Microsoft Innovation Center (MIC) eröffnet. Das Zentrum dient lokalen Softwareherstellern als Unterstützung in den Bereichen Beratung, Dienstleistungen, Technologie- und Methodenwissen. Der Themenschwerpunkt liegt dabei auf den neuesten Microsoft-Technologien. Die Redmonder arbeiten schon seit 2005 mit der HSR zusammen. Das weltweite MIC-Netzwerk umfasst heute 110 Zentren in 60 Ländern. Bereits 2009 sollen es 200 Zentren in 85 Ländern sein. Die MICs betreiben selbst keine Forschungsarbeiten, sondern dienen als Plattform für Partner und als Impulsgeber. «Eine gesunde Softwarebranche ist wichtig für den Erfolg des Innovationstandortes Schweiz», so Peter Waser, General Manager
Microsoft Schweiz. (mag)