Japan in der CE-Falle


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2009/03

     

Japan hat es derzeit wirklich nicht leicht. Nachdem die Autoindustrie als eine der wichtigsten Branchen des Landes in den Sog der internationalen Wirtschaftskrise gezogen wurde, wanken nun auch Japans IT-Konzerne. Die Nachfrage sinkt, der Yen ist stark - unter diesen Umständen fällt das Geschäften schwer. Jüngstes Opfer ist Panasonic. Der weltgrösste Plasma-TV-Hersteller erwartet den ersten Verlust seit sechs Jahren. In der Folge wurde der Abbau von 15'000 Stellen und die Schliessung von 27 Werken, davon 13 in Japan, angekündigt. Der Verlust wird auf 3,3 Mrd. Euro geschätzt. Damit sitzt Panasonic im selben Boot wie Sany, Toshiba, Hitachi, Fujitsu und auch Sharp.

Sony verzeichnet erstmals seit 14 Jahren einen Verlust von 2,2 Mrd. Euro und streicht 16’'000 Stellen, während Fujitsu seine Zahlen um zwei Drittel nach unten korrigiert hat.


Sharp beendet eine noch längere Erfolgsserie: Das Unternehmen sieht laut der japanischen Zeitung Nikkei dem ersten operativen Verlust seit 1953 entgegen. Laut «informierten Quellen» darf mit einem Minus von über zehn Milliarden Yen gerechnet werden. Zunächst wurde noch ein Gewinn von deutlich mehr als 100 Mrd. Yen erwartet. «Früher hatte Japan zu viele Banken, heute zu viele Elektronikkonzerne», sagte der ehemalige Sony-Chef Nobuyuki Idei gegenüber Financial Times. Eine Konsolidierung der Branche sei dringend nötig.

Dieser Ruf wurde anscheinend erhört, zumindest beim ebenfalls angeschlagenen Pioneer-Konzern. Dieser will sich nun von seiner TV-Sparte trennen und auch die Produktion von DVD-Playern will man, zumindest deuten Gerüchte in diese Richtung, zusammen mit Sharp in ein Joint-Venture auslagern. (mag)


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