Die Schweizer Assemblierer konnten sich 2008 dem Markttrend zu mehr Masse und weniger Umsatz nicht entgegenstellen. Dazu waren sie mit 10,7% Anteil am Gesamtmarkt 2007 aber auch zu schwach und zersplittet. Die Luft wird dünner, denn Assemblierer haben in der Statistik gesamthaft überall verloren - ohne Ausnahmen: Die Stückzahlen von PCs und Servern sanken um 17,8% auf 137'600, die Durchschnittspreise waren dem Markttrend entsprechend mit 18,6% im Minus und die Umsätze verringerten sich um ein Drittel auf 162,5 Mio. Franken.
«Die Konsolidierung setzt sich weiter fort», sagte Littlebit-CEO Patrick Mazinger gegenüber IT Reseller am Weissbuch-Seminar. Peter Bachmann von
Rotronic Micro stimmte ihm kopfnickend zu. Beide konnten sich mit ihren Unternehmen im Markt verbessern.
Littlebit schaffte Rang 9 mit 5000 Business-Notebooks und damit den Sprung in die Top 10, neben Jet als einziger übriggebliebener Schweizer Assemblierer von Notebooks. Bei den Desktops konnte Littlebit seinen Platz in den Gesamt-Top-10 dank 8000 verkauften Geräten im Consumer-Bereich halten, mit überdurchschnittlichem Wachstum von 25 Prozent im 9 Prozent geschrumpften Consumer-Desktop-Markt.
Spezialwünsche schnell bedient
«Wir können auf die Kunden eingehen, Spezialwünsche bedienen und dies innert spätestens zwei Wochen liefern. Dieser Service wird von einer wachsenden Anzahl unserer Kunden geschätzt», sagte Mazinger gegenüber IT Reseller.
Brack und
Steg konnten je einen Rang in der Business-Desktop-Rangliste zulegen, dabei hat Brack die Taiwaner
Acer überholt. Die krisengeschüttelte Firma Belinea musste Steg vorbeilassen, mit 35 Prozent Rückgang auf 8000 Business-Desktops (über 4000 Stück weniger als 2007).
Rotronic Micro hielt sich auf Rang 10 mit 5514 Business-Desktops.
Auch die Grösse zählt
Es scheint jedoch nicht nur auf den Service anzukommen: Die Anteile der Assemblierer gehen stark zurück. Man erschliesst neue Geschäftsfelder, beispielsweise mit Nvidia-Cuda-Lösungen im Bereich Supercomputer. «Es kommt aber immer mehr auf die Grösse an: Die Einkaufspreise dürfen eine stetig sinkende Grenze nicht überschreiten, um konkurrenzfähig zu bleiben», so Mazinger. Unternehmen wie
Steg oder
Brack kommt das Shop-Vertriebsnetz zugute, mit dem sie die Konsumenten erreichen. (Marco Rohner)