Der Fotomarkt lässt Federn

Marktforscher GfK hat die revidierten Prognosen für den Fotomarkt Schweiz vom Stapel gelassen. Die Kurven für die Preisentwicklungen zeigen in den Keller. Einzig das Segment «Image Displays» wird 2009 ein wenig zulegen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2009/10

     

Der Hergiswiler Marktforscher GfK Switzerland hat soeben seine revidierte Prognose für den Schweizer Fotomarkt veröffentlicht. Aufgrund immer weiter sinkender Preise, besonders im Bereich digitaler Spiegelreflexkameras, sind die Umsätze mit Kameras und Zubehör bereits 2008 gesamthaft um 7 Prozent auf 479 Mio. Franken zurückgegangen und sollen in diesem Jahr gar um satte 19 Prozent auf 387 Mio. Franken schrumpfen. In einer Prognose von 2008 gingen die Analysten noch von einem Umsatzrückgang für Image Displays, Speicherkarten sowie digitale Kompakt- und Spiegelreflexkameras um 3 Prozent für 2008 und um «nur» 9 Prozent für 2009 aus.

Zenit überschritten

Der Höhepunkt für digitale Kompaktkameras nach Stückzahlen wurde 2007 mit 822’000 verkauften Geräten erreicht. Wobei der Umsatz aufgrund sinkender Preise bereits seit 2005 leicht bergab geht. 2005 lag er bei 321 Mio. Franken, 2007 wurden noch 294 Mio. Franken mit digitalen Kompaktkameras erwirtschaftet. 2008 gingen nur noch 818'000 dieser Kameras für 258 Mio. Franken über den Ladentisch. Von 2008 auf 2009 sollen die Verkäufe nochmals sowohl nach Stückzahlen von 818 auf 770'000 (-5,9%) als auch nach Umsatz von 258 auf 216 Mio. Franken (-16,3%) zurückgehen. Ursprünglich gingen die Auguren von 233 Mio. Franken Umsatz für diese Produktkategorie aus.

Starker Preiszerfall

Die Verkäufe von digitalen Spiegelreflexkameras haben zwischen 2007 und 2008 von 96'000 auf 113'000 Stück zugenommen. Der Umsatz ist von 141 auf 152 Mio. Franken gewachsen. 2009 geht es auch in diesem Segment bergab: In diesem Jahr werden voraussichtlich rund 107'000 (-5,3%) Stück den Besitzer wechseln, die Umsätze sacken um 26,3 Prozent auf 112 Mio. Franken ab. Der Preiszerfall bei den digitalen Spiegelreflexkameras ist enorm. Hat eine Kamera vor rund vier Jahren noch durchschnittlich 2000 Franken gekos­tet, soll sie heuer bereits für rund 1050 Franken zu haben sein. Das entspricht einem um fast 48 Prozent günstigeren Preis. Von 2008 auf 2009 ist der Preis um rund 22 Prozent gefallen. Auch die Preise für digitale Kompaktkameras sind abgesackt. In diesem Jahr gibt es Modelle für rund 280 Franken zu erstehen.
Wie im letzten Jahr gilt noch immer: Je teurer ein Produkt, desto eher wird es im Internet gekauft, respektive des­to grösser ist der absolute Betrag in Franken, den man sparen kann. Vor allem die teuren digitalen Spiegelreflexkameras werden zu einem grossen Teil übers Internet verkauft und nehmen dem Fachhändler, der «nur» einen Laden unterhält, Geschäft weg.

Image-Displays legen zu

Auch die Segmente «Memory Cards» und «Image Displays» haben mit dem Preiszerfall zu kämpfen, wie in der Grafik zu sehen ist. Speicherkarten sind 2009 bereits für 24 Franken zu haben, vor fünf Jahren musste man noch einen Hunderter zücken. Die Preise von Image Displays sind von durchschnittlich 415 Franken im Jahr 2004 auf 170 Franken 2009 gesunken. Trotzdem wird letztere Kategorie sowohl nach Stückzahlen als auch Umsatz in diesem Jahr zulegen. Im vergangenen Jahr wurden 78'000 Stück für 15 Mio. Franken verkauft, heuer sollen es 120'000 Stück für 20 Mio. sein. Zuvor waren die Analysten von 19 bzw. 22 Mio. Franken ausgegangen. Der Bereich Memory Cards lässt stückzahlen- und umsatzmässig einige Federn. 2008 wurden mit 1,726 Millionen Stück 54 Mio. Franken erwirtschaftet. 2009 werden es 1,636 Millionen sein, mit denen sich nur noch ein Umsatz von rund 39 Mio. Franken erwirtschaften lässt. (Susann Klossek)


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