Die Ruhe vor dem Sturm

Noch kommt die Neugründungs- und Konkursstatistik von IT Reseller recht freundlich daher. Doch am Horizont ziehen düstere Wolken auf.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2009/25

     

Die Neugründungs- und Konkursstatistik von IT Reseller kommt im ersten Quartal 2009 noch verhältnismässig freundlich daher. Die Zahl der Neugründungen ging gegenüber dem vierten Quartal 2008 nur unmerklich von 690 auf 663 Startups zurück, und die Zahl der Konkurse sank gar von 88 auf 78. Das entspricht einem Rückgang von 97 auf 86 Index-Punkte.

Diese Zahlen sind allerdings trügerisch, gilt es doch zu bedenken, dass die Zahl der Konkurse der Wirtschaftsentwicklung stets hinterherhinkt und der Pleitegeier zum Ende des Quartales hin merklich öfter zugeschlagen hat. Das zweite Quartal 2009 dürfte daher deutlich düsterer ausfallen. Vergleicht man das erste Quartal 2009 beispielsweise mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres wird der Negativ­trend etwas deutlicher sichtbar: Mit 72 konkursiten Unternehmen lag das Vorjahresquartal zwar praktisch gleichauf. Bei den Neugründungen ist allerdings ein deutlicher Rückgang von 749 auf 663 Start­ups oder von 121 auf 107 Index-Punkte zu verzeichnen.

Ebbe in den Kassen

Mit einem durchschnittlichen Start­kapital von 54’946 Franken gehen die neuen Unternehmen mit eher bescheiden gefüllten Kassen an den Start. Allerdings liegt das erste Quartal 2009 damit in etwa im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Ohnehin gehörten in den letzten sechs Jahren das erste Quartal jeweils zu den schwächsten, wenn es ums Startkapital geht.

In Zug geht's rund

Interessant ist auch, dass offenbar IT-Firmen mit Sitz im Kanton Zug besonders gefährdet sind. Während lediglich 10,3 Prozent der Neugründungen auf das Steuerparadies am Zugersee entfallen, liegt der Anteil bei den Pleiten bei satten 17,9 Prozent. Für ein solches Missverhältnis waren bislang eigentlich eher die Genfer bekannt. Diese konnten das Verhältnis in diesem Jahr bislang umdrehen. Der Genfer Anteil in Sachen Neugründungen liegt bei 8,1 Prozent, während lediglich 5,7 Prozent der Pleiten auf das Konto des Stadtstaates gehen. Zürich liegt standesgemäss mit 24,7 respektive 16 Prozent Anteil bei Neugründungen und Konkursen an der Spitze. (mag)


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