Nach dem neuesten Quartalsbericht von IDC ist der PC-Weltmarkt v.a. durch den boomenden Consumermarkt in Fernost im Q2 um 14,5% im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Die welteiten Unit-Auslieferungen stiegen auf 30,1 Mio., was gegenüber dem Vorquartal einem (erwarteten) saisonalen Rückgang von 2,1% entspricht.
Neben den starken Märkten in Japan und China stach der Portable-Markt in Europa hervor, der die schwache Desktop- und Server-Nachfrage hinter sich liess.
Die USA liegen mit einem Plus von 7,2% nun bereits vier Quartale in Folge unter den weltweiten Wachstumsraten, da der Heimmarkt – 58% aller US-Haushalte haben einen PC – sich der Sättigung nähert. Im Q2 wurden von weltweit 30,1 Millionen PCs, Notebooks und Servern noch 11,7 Millionen in die USA verkauft.
Im US-Unternehmensbereich gibt es zwar eine Erholung vom Y2K-Effekt, aber die Migration zu Windows 2000 ist weiterhin langsam. Auch in den USA wuchs der Portable-Markt schneller als Desktops.
Nach Units verzeichneten die meisten grossen Hersteller im Q2 solide Zuwächse. Die Strategien konzentrierten sich dabei auf den Channel-Verkauf und den Aufbau von "Outside the Box"-Umsatz. Die Nachschubplanung für Komponenten und Memorypreise war effizient, Engpässe gab es nicht
In den USA konnte
Dell den ersten Rang vor Compaq behaupten und den Marktanteil ausbauen. Dell profitierte von wachsender Unternehmensnachfrage durch seine B2B-E-Commerce-Strategie.
Weltweit blieb Dell Nummer zwei hinter Compaq, allerdings wurde der Abstand kleiner. Compaq verzeichnete sinkende Auslieferungen in den USA und ein weltweites Wachstum von nur 6%.
Hewlett-Packard – schnellstwachsender Mainplayer – blieb Nr. 3 in den USA (und Nr. bei US-Retail-Desktops), legte weltweit aber um volle 34% zu und verteidigte den Rang 3 damit gegen die wieder etwas erstarkende
IBM. Big Blue lag erstmals wieder unter den Top 5 in den USA, weltweit auf Rang 4.
Etwas Dampf verloren hat
Fujitsu Siemens, blieb aber auf Rang 5 weltweit, knapp vor
NEC.
Nach der Publikation der Zahlen – die auch bei Dataquest sehr ähnlich lauten – sanken die Kurse aller PC-Hersteller an der Börse. Beobachter fragen sich offenbar zunehmend, wie lange es den Herstellern gelingt, die Käufer durch immer neue Modelle von der Notwendigkeit eines PC-Kaufs zu überzeugen. Die Imitation von Apples iMac-Erfolg scheint dafür allein nicht zu genügen, denn einige Hersteller wie Compaq oder Dell hätten ihre iMac-Kopien bereits wieder weitgehend vom Markt genommen. Gleichzeitig steigt der Druck auf den PC-Markt durch Settop-Boxen, dünne Terminals und Internet-Appliances. (mvb)