Microsoft strebt im Antimonopol-Prozess mit allen Mitteln einen aussergerichtlichen Vergleich an und will so ein Gerichtsurteil mit entsprechenden Folgen abwenden. Deshalb kann man die jüngste Verlautbarung aus Redmond durchaus als "Flucht nach vorn" bezeichnen:
Microsoft will nämlich die Lizenzbestimmungen entschärfen. Hinter der PR-gerecht aufbereiteten Phrase "mehr Flexibilität" (Steve Ballmer) für die PC-Hersteller steckt die Möglichkeit, den Microsoft-Browser Internet Explorer aus dem Betriebssystem zu verbannen und durch eine Konkurrenzlösung zu ersetzen.
Bereits bei Windows XP, das neue OS wird am 25. Oktober auf den Markt kommen, sollen die PC-Hersteller im Startmenu Links, die auf Internet-Explorer-Komponenten verweisen, entfernen können. Microsoft wird zudem die Möglichkeit schaffen, den Browser über das Software-Applet in der Systemsteuerung zu deinstallieren.
Die älteren OEM-Versionen von Windows 98, Me und 2000 sollen so adaptiert werden, dass die Hersteller die Startmenu-Einträge entfernen können, die auf den Browser verweisen. Allerdings werden die PC-Produzenten nach wie vor Icons direkt auf dem Desktop plazieren können. (IW)