Arthur Andersen strauchelt

13. März 2002

     

Laut einem Bericht der Financial Times Deutschland erwägt ERP-Spezialist SAP dem Beratungsriesen Arthur Andersen das Mandat zu entziehen. Morgen wollen die Walldorfer entscheiden, ob die siebenjährige Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsprüfern jetzt ihr Ende findet.

Ausschlag für die Erwägung einer Trennung war der Skandal um den insolventen amerikanischen Energiehändler Enron. Dessen dubiose Buchhaltungspraxis war von Arthur Andersen gedeckt worden. Der Enron-Fall sei aber nur noch der Tropfen auf den heissen Stein gewesen, SAP erwäge schon seit längerem den Buchprüfer zu wechseln.


Seit der Enron-Pleite hat Arthur Andersen mehrere wichtige Mandate (Fedex, Merck, Delta Airlines) verloren. Um überleben zu können, stehe er jetzt in Übernahmegesprächen mit der Konkurrenz. Mögliche Kandidaten sind Ernst & Young und Deloitte Touche Tohmatsu. Sollte der Deal zustande kommen, wird Andersen in den USA beim Konkursrichter um Gläubigerschutz nach Paragraph 11 ansuchen. Dem Unternehmen stehen voraussichtlich Klagen in Milliardenhöhe ins Haus. Durch eine Fusion würde der Markt der grossen Wirtschaftsprüfer von fünf auf vier Firmen schrumpfen. (sk)


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