Haarspaltereien im HP-Compaq-Prozess

26. April 2002

     

Heute endet die Verhandlungsphase im Prozess um den HP-Compaq-Merger. Der Prozess in Delaware, USA, wurde vom Übernahme-Gegner Walter Hewlett angestregt, der moniert, im Vorfeld der entscheidenden Aktionärsversammlung von HP sei nicht alles mit rechten Dingen vorgegangen.

Gestern musste HP-Chefin Carly Fiorina zum dritten Mal vor Gericht antraben. Sie wurde zu Tonbändern befragt, auf denen Ihre Unterhaltung mit einem Grossaktionär, der Deutschen Bank, aufgezeichnet ist. Fiorina sagte zu den Bankern, der Merger sei "entscheidend wichtig für HP" und sprach von "anhaltenden Beziehungen" zur Bank, die sowohl Mitbesitzer von HP ist, wie auch grosse Geschäfte mit dem Computerkonzern tätigt.


Nun dreht sich der Streit um die Frage, ob Fiorina mit ihren Bemerkungen die Bank etwa unter Druck gesetzt habe. In den USA herrscht die Meinung vor, HP werde den Prozess wohl gewinnen. Ein Entscheid des Richters wird für nächste Woche erwartet. Bei Parteien können das Urteil aber weiterziehen.

Angesichts der Ungewissheit wird die Frage, ob der Merger zwischen HP und Compaq sinnvoll ist, zumehmend unwichtiger. Wichtiger ist, so die allgemeine Stimmung, dass endlich Klarheit geschaffen wird. (hc)




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