Microsoft schliesst Solomon-Entwicklungszenter

4. Juni 2004

     

Wie der US Newsletter "Microsoft-Watch" berichtet, wird Microsoft per 30. September das Hauptquartier von Solomon in Ohio schliessen. Solomon ist Hersteller der gleichnamigen Business-Software und wurde von Microsoft zusammen mit Great Plains im Jahr 2000 übernommen.

Die Entwicklung von Solomon soll aber nicht eingestellt, sondern zur Firma Plumbline outgesourct werden, so der Newsletter. Plumbline ist eine neue Gründung von ehemaligen Solomon-Leuten. Von den 177 Angestellten von Microsoft bei Solomon sollen 108 entlassen werden. Plumbline seinerseits will gegen 70 der Entlassenen anstellen. Für nächstes Jahr ist ein grösserer neuer Release von Solomon geplant, wie der frischgebackene MBS-Chef Burgum sagt (siehe obige Meldung).


Dass Microsoft Entwicklung und Support einer Drittfirma übergibt, ist eine völlig neue Entwicklung und wirft Fragen auf. Denn Microsoft besitzt auch in Europa mit Navision und Axapta zwei verschiedene Business-Software-Pakete. Bis heute haben Microsoft-Leute hoch und heilig geschworen, dass Navision wie auch Axapta weiterhin voll unterstützt und weiterentwickelt würden. Die deutsche Software-Linie Apertum, die mit Great Plains zusammen übernommen worden war, wurde hingegen sang und klanglos eingestellt und Microsoft XAL wird nur noch sehr passiv vermarktet.

Claudio Hintermann vom Microsoft-Konkurrenten Abacus kommentiert den Deal gewohnt bissig: "Es ist doch logisch, dass Microsoft nicht vier bis fünf verschiedene Business-Software-Linien unterstützen kann. Die spielen jetzt halt "10 kleine Negerlein". Am Schluss gibt es dann noch ein einziges Produkt, das auf der "greenen" Wiese entwickelt wird. Von Microsoft war bis Redaktionsschluss noch keine Stellungnahme zu erhalten. (hc)




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